Diese Inhalte k&ouml;nnen eine individuelle Beratung des Empf&auml;ngers (z. B. durch eine Bank oder einen Berater) nicht ersetzen.

Individuelle Beratung

Teilweise werden in diesem Artikel Meinungsaussagen getroffen. Die verwendeten Daten stammen teilweise aus Drittquellen, die die DekaBank nach bestem Wissen als vertrauensw&uuml;rdig erachtet. Die DekaBank &uuml;bernimmt jedoch keine Gew&auml;hr f&uuml;r die Vollst&auml;ndigkeit, Aktualit&auml;t und Richtigkeit der in diesem Artikel gemachten Angaben und haftet nicht f&uuml;r etwaige Sch&auml;den oder Aufwendungen, die aus einem Vertrauen auf die Vollst&auml;ndigkeit, Aktualit&auml;t und Richtigkeit der aus Drittquellen stammenden Daten resultiert.

Meinungsaussage Drittquellen

Die steuerliche Behandlung h&auml;ngt von den pers&ouml;nlichen Verh&auml;ltnissen des jeweiligen Kunden ab und kann k&uuml;nftig auch r&uuml;ckwirkenden &Auml;nderungen (z. B. durch Gesetzes&auml;nderung oder ge&auml;nderte Auslegung der Finanzverwaltung) unterworfen sein. Zu den Fragen der steuerlichen Situation in dem konkreten Fall sollte ein Steuerberater oder eine steuerfachkundige Person hinzugezogen werden.

Steuerdisclaimer

Etwaige in diesem Artikel erw&auml;hnten Finanzinstrumente k&ouml;nnen mit Risiken verbunden sein, die schwer abzusch&auml;tzen und in die Evaluation einer Anlageentscheidung einzubeziehen sind. Die DekaBank ist bereit, Kunden auf Wunsch weitere Informationen zu den Risiken spezifischer Anlagen zu liefern.

Anlagerisiken

Anlage von Stiftungsvermögen.

Herausfordernder schneller Zinsanstieg.

Jahrzehntelang kannten die Kapitalmarktzinsen in der Tendenz nur eine Richtung: abw&auml;rts. Dennoch waren festverzinsliche Wertpapiere &uuml;ber lange Zeitr&auml;ume eine risikoarme Ertragskomponente in der Allokation von Stiftungsverm&ouml;gen und ein effektives Instrument, um die Schwankungen von Stiftungsportfolios insgesamt zu senken. Im Zuge der vergangenen Jahre wurde diese Eigenschaft durch kontinuierlich sinkende Zinsniveaus immer weiter aufgeweicht. Die Entwicklung gipfelte in Negativzinsen, die daf&uuml;r sorgten, dass Kreditinstitute Verwahrentgelte auf Einlagen erhoben. Um diese zu umgehen, schichteten viele Stiftungen Bankeinlagen in Anleihen um und stockten damit ihre Best&auml;nde in festverzinslichen Wertpapieren sogar noch auf.&nbsp;

Das Jahr 2022 brachte dann die von vielen lang ersehnte Zinswende. Die Notenbanken reagierten im Zuge ihres Auftrages zur Erhaltung der Geldwertstabilit&auml;t auf die teils starke Inflation, weltweit gest&ouml;rte Lieferketten sowie negative Auswirkungen des Ukraine-Krieges mit schnellen und starken Leitzinsanhebungen. Von minus 0,18 Prozent auf in der Spitze 2,53 Prozent stieg die Rendite zehnj&auml;hriger Bundesanleihen im Laufe des Jahres 2022 an. Damit ging die immerhin fast drei Jahre dauernde vollkommen zinsfreie &Auml;ra zu Ende. Ein &uuml;beraus herausfordernder Zeitraum f&uuml;r Stiftungen, die vor das gro&szlig;e Problem gestellt wurden, laufende Einnahmen zur Erf&uuml;llung ihres jeweiligen Stiftungszweckes zu generieren. Nach Angaben des <a href="https://www.stiftungen.org/fileadmin/stiftungen_org/Verband/Was_wir_tun/Publikationen/Zahlen-Daten-Fakten-zum-deutschen-Stiftungswesen.pdf" target="_blank">Bundesverbandes Deutscher Stiftungen</a> stammt die Hälfte der Einnahmen von Stiftungen aus der Vermögensverwaltung, ein knappes Drittel sind Zuwendungen der öffentlichen Hand, und Spendeneinnahmen machen 13 Prozent aus.

Mit der Zinswende im vergangenen Jahr wurden vor allem solche Stiftungsportfolios auf die n&auml;chste harte Probe gestellt, deren Renten-Allokationsanteil bei 70 oder 80 Prozent liegt. Durch die schnell gestiegenen Marktzinsen verzeichneten im Portfolio gehaltene niedrig verzinste Anleihen Kursverluste und verloren dementsprechend an Wert. Eine Entwicklung, die viele Stiftungsportfolios in ihren B&uuml;chern bis heute belastet.

Mehr Handlungsfreiräume.

Doch kommt an dieser Stelle Entlastung von gesetzgeberischer Seite. Der Gesetzgeber schafft mit Blick auf die Verm&ouml;gensanlage insgesamt Erleichterungen f&uuml;r die Verantwortlichen in Stiftungen. Im Rahmen der Stiftungsrechtsreform, die am 1. Juli in Kraft tritt, werden die Haftungsma&szlig;st&auml;be f&uuml;r Stiftungsorgane neu definiert. Dies tr&auml;gt einerseits der Situation an den Geld- und Kapitalm&auml;rkten Rechnung und unterstreicht andererseits, dass Stiftungen einen sehr gro&szlig;en Stellenwert f&uuml;r das Gemeinwohl haben. In der Vergangenheit wurde insbesondere das Thema Verm&ouml;gensanlage von Stiftungsverantwortlichen als problematisch eingesch&auml;tzt. Viele wollten Fehler vermeiden und erst recht, wenn sie ehrenamtlich agieren.

Im Rahmen der Neuordnung des Stiftungsrechts wird neben den bislang geltenden Grunds&auml;tzen erg&auml;nzend die sogenannte &bdquo;Business Judgement Rule&ldquo; (BJR) eingef&uuml;hrt, welche Organmitgliedern einen haftungsfreien Ermessensspielraum gew&auml;hrt. Stiftungsvorst&auml;nde k&ouml;nnen bei der Geldanlage somit zuk&uuml;nftig st&auml;rker ein kalkuliertes und kontrolliertes Risiko eingehen &ndash; mit der Botschaft des Gesetzgebers, dass das Verm&ouml;gen aktiv zu bewirtschaften ist. In der Vergangenheit haben Stiftungsvorst&auml;nde gro&szlig;e Vorbehalte dagegen gehabt, Risiken einzugehen und dementsprechend chancenorientiert anzulegen. Ihr Fokus lag in erster Linie auf dem Erhalt des Nominalwertes des Stiftungsverm&ouml;gens.

Rückendeckung für Vorstände.

Mit der BJR im Rahmen der Stiftungsrechtsreform stellt der Gesetzgeber nun klar, dass Stiftungsveramtwortliche nicht f&uuml;r jeden Verm&ouml;gensverlust zwangsl&auml;ufig haften, wenn dieser aus einem ordnungsgem&auml;&szlig;en Anlageprozess heraus entstanden ist. Das jeweilige Ergebnis, also m&ouml;glicherweise auch Kursverluste, stellt nicht zwangsl&auml;ufig einen Haftungsgrund dar. Dieser kann nur aus einer Anlageentscheidung resultieren, die im Sinne der BJR gegen geltendes Recht verst&ouml;&szlig;t bzw. die Anlagerichtlinie der Stiftung oder die Sorgfaltspflichten eines ordentlichen und gewissenhaften Gesch&auml;ftsf&uuml;hrers.

In der aktuellen Phase wieder steigender Zinsen, die bestehende Anleiheinvestitionen in Stiftungsportfolios unter Druck setzt, unterst&uuml;tzt diese Gewissheit dabei, gr&ouml;&szlig;ere Spielr&auml;ume f&uuml;r risikoreichere Anlageklassen wie Aktien zu nutzen. Besonders trifft dies auch zu auf f&auml;llig werdende Rentenanlagen zu, die so m&ouml;glicherweise in Aktien umgeschichtet werden k&ouml;nnen. Auf diese Weise lassen sich die f&uuml;r den Stiftungszweck dringend notwendigen Ertragspotenziale leichter heben.

Ohnehin sind Stiftungsvorst&auml;nde dazu verpflichtet, das Stiftungsverm&ouml;gen aktiv zu bewirtschaften. Letztlich dient dies dem Stiftungszweck, der durch Verm&ouml;gensertr&auml;ge erf&uuml;llt werden soll. F&uuml;r die Anlagestrategie hei&szlig;t dies, dass sie den jeweils aktuellen Marktgegebenheiten angepasst werden sollte und laufend aktiv Chancen zu identifizieren sind.

Die Anlagerichtlinie: Leitfaden und Strukturgeber.

Manifestieren l&auml;sst sich ein geeigneter, auf den jeweiligen Stiftungszweck abgestimmter Anlagerahmen durch eine Anlagerichtlinie. In der deutschen Stiftungslandschaft ist ein entsprechendes stiftungseigenes Regelwerk in der Fl&auml;che noch keine Selbstverst&auml;ndlichkeit.

Nach Erhebungen des <a href="https://www.stiftungen.org/fileadmin/stiftungen_org/Verband/Was_wir_tun/Publikationen/Zahlen-Daten-Fakten-zum-deutschen-Stiftungswesen.pdf" target="_blank">Bundesverbandes Deutscher Stiftungen</a> verf&uuml;gen insgesamt knapp 30 Prozent noch immer &uuml;ber keine Anlagerichtlinie. Bei kleinen Stiftungen mit einem Stiftungskapital unter 1 Million Euro liegt dieser Prozentsatz sogar bei rund 40 Prozent, während er bei gro&szlig;en Stiftungen ab 1 Million Euro Kapital 16 Prozent beträgt.

Verm&ouml;gensverantwortliche in Stiftungen m&uuml;ssen heute aufgrund der Finanzmarktentwicklungen sehr komplexe Entscheidungen treffen und sich in einem gro&szlig;en Universum von Anlagem&ouml;glichkeiten und Angeboten zurechtfinden. Das macht es umso wichtiger, bei der Verm&ouml;gensanlage planvoll und strategisch vorzugehen. Daf&uuml;r bildet die Anlagerichtlinie eine unverzichtbare Basis. Mit ihr kann f&uuml;r alle Beteiligten eine wichtige Arbeitsgrundlage geschaffen und die Haftungsrisiken weiter reduziert werden. Denn mithilfe einer Anlagerichtlinie lassen sich wichtige Grunds&auml;tze der Verm&ouml;gensbewirtschaftung einer Stiftung regeln. Wie die Verm&ouml;gensanlage der Stiftung konkret umgesetzt werden soll, ergibt sich h&auml;ufig nicht unmittelbar aus der Satzung heraus. Hier bietet die Anlagerichtlinie einen wichtigen Leitfaden - eine Grundlage, mit der Anlageentscheidungen zielorientiert, strukturiert und nachvollziehbar getroffen werden k&ouml;nnen.&nbsp;

Anlagerichtlinien jetzt anpassen.

Im Bereich von Stiftungsverm&ouml;gen sind Allokationsverh&auml;ltnisse von 70 Prozent Anleihen zu 30 Prozent Aktien keine Seltenheit. Tatsache ist aber auch, dass Anleihen im extremen Niedrigzinsumfeld zur Ertragsgenerierung f&uuml;r Stiftungen in den vergangenen Jahren nur einen eher geringen Beitrag geleistet haben. Das Jahr 2022 hat zudem &uuml;beraus deutlich gemacht, wie problembehaftet ein pl&ouml;tzlicher Marktzinsanstieg f&uuml;r Portfolios mit hohem Rentenanteil sein kann.

Mit dem R&uuml;ckenwind des Gesetzgebers und der BJR im Speziellen sollten Stiftungen eine Anlagerichtlinie erstellen bzw. &uuml;berarbeiten - und zwar dahingehend, zuk&uuml;nftig chancenorientierteren Anlageklassen einen h&ouml;heren Stellenwert einzur&auml;umen. Besonders kleinere und mittlere Stiftungen sollten sich bei Aktien von festen Anlagequoten l&ouml;sen. Auf diese Weise lassen sich Freir&auml;ume f&uuml;r risikoreichere Allokationsanteile schaffen und im Sinne der Erf&uuml;llung des Stiftungszwecks wichtige Ertragspotenziale erschlie&szlig;en.

Unterst&uuml;tzung erhalten Sie von Ihrer Sparkasse. Ihr Private Banking-Berater bzw. Ihre Private Banking-Beraterin steht Ihnen in allen Stiftungsfragen beratend zur Seite - gegebenenfalls gemeinsam mit den Experten und Expertinnen von Deka Private Banking und Wealth Management. Vereinbaren Sie gleich einen Termin bei Ihrer Sparkasse!

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Gemeinsam mit den Sparkassen unterstützen wir Ihre Stiftung bei der Erfüllung Ihrer satzungsgemäßen Ziele - nicht nur beim Auf- und Umbau des Portfolios im Hinblick auf Anlagerichtlinien, sondern wir entwickeln auch maßgeschneiderte ausschüttungsorientierte Anlagestrategien und vieles mehr.

Stiftung

Freiräume nutzen und Ertragspotenziale heben: Die Mitte des Jahres in Kraft tretende Reform des Stiftunsgrechts erweitert den haftungsfreien Ermessensspielraum für Stiftungsorgane und erleichtert innerhalb von Stiftungsportfolios die Umschichtung in risikoreichere Anlageklassen.

Sie wollen mit Ihrem Verm&ouml;gen f&uuml;r gesellschaftliche Ver&auml;nderungen sorgen oder das Wohl Ihrer Familie sichern? Mit der Gr&uuml;ndung einer Stiftung k&ouml;nnen Sie viele Ziele erreichen. Hier erfahren Sie mehr zu wichtigen Themen rund um Stiftungen.

Stiftung gründen und managen

Ganz gleich, ob f&uuml;r Sie der Erhalt Ihres Verm&ouml;gens oder die nachhaltige Vermehrung im Vordergrund steht &ndash; wir unterst&uuml;tzen Sie bei der Optimierung des Chance-/Risikoprofils Ihrer Anlagen. Nutzen Sie unsere Expertise in der strategischen Verm&ouml;gensplanung, um Ihre Verm&ouml;gensstruktur optimal auf Ihre Ziele auszurichten.&nbsp;

Vermögen erhalten und optimieren

Arbeitskräftemangel.

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Demographie, Digitalisierung und Dekarbonisierung - diese Begriffe stehen f&uuml;r Ver&auml;nderungen, die eng mit dem Thema Arbeitskr&auml;ftemangel verbunden sind. Gerade f&uuml;r Deutschland, dass zu den am st&auml;rksten von der Knappheit betroffenen L&auml;ndern geh&ouml;rt, ist schnelles Handeln wichtig, um gravierende Produktionsprobleme und Wachstumseinbu&szlig;en zu verhindern.

Erwartete Marktauswirkungen.

Kommentar: Die Alterung der Gesellschaft in Deutschland l&auml;sst das Erwerbspersonenpotenzial schrumpfen, die digitale und klimapolitische Transformation der Wirtschaft f&uuml;hrt zu neuen Anforderungsprofilen f&uuml;r Arbeitskr&auml;fte und entwertet Bildungsbiografien. Demographie, Digitalisierung und Dekabonisierung - diese Begriffe stehen f&uuml;r Ver&auml;nderungen, die eng mit dem Thema Arbeitskr&auml;ftemangel verbunden sind. Gerade f&uuml;r Deutschland, dass zu den am st&auml;rksten von der Knappheit betroffenen L&auml;ndern geh&ouml;rt, ist schnelles Handeln wichtig, um gravierende Produktionsprobleme und Wachstumseinbu&szlig;en zu verhindern. Sollte das Wachstum durch den Arbeitskr&auml;ftemangel beeintr&auml;chtigt werden, h&auml;tte das neben den konjunkturellen Bremswirkungen auch d&auml;mpfende Effekte auf die Inflation.

Zur Interpretation der Pfeile: &quot;Dieses Kapitalmarktthema hat eine d&auml;mpfende (roter Pfeil) bzw. neutrale (gelber Pfeil) bzw. stimulierende Auswirkung auf die betreffende Kapitalmarktgr&ouml;&szlig;e.&quot; Da sich am Markt viele Einfl&uuml;sse &uuml;berlagern, kann die tats&auml;chliche Kapitalmarktentwicklung trotz korrekter Prognosen f&uuml;r dieses Thema in eine andere Richtung gehen als von den Pfeilen auf den ersten Blick suggeriert wird.

Zusammenspiel von Auslösern.

Die Gr&uuml;nde f&uuml;r das derzeitige Fehlen von Arbeitskr&auml;ften liegen in verschiedenen Faktoren, die in unterschiedlichen Kombinationen auftreten k&ouml;nnen. Arbeitskr&auml;ftemangel ist zun&auml;chst Ausdruck einer allgemeinen physischen Knappheit. Diese kann in der demographischen Entwicklung begr&uuml;ndet sein, wodurch sich das Erwerbspersonenpotenzial verringert. Schlussendlich spielt nicht die &bdquo;Anzahl der K&ouml;pfe&ldquo; die entscheidende Rolle, sondern deren Arbeitszeit. Je weniger die Menschen pro Woche und an Lebensjahren arbeiten, desto knapper wird der Faktor Arbeit.&nbsp;

Doch selbst wenn dieser reichlich vorhanden ist, kann es zu einem Mangel kommen, indem Angebot und Nachfrage nicht zueinander passen. Die von Unternehmen gew&uuml;nschten Qualifikationen werden von den Arbeitsuchenden nicht erf&uuml;llt. Solche &bdquo;Mismatches&ldquo; entstehen zum Beispiel, wenn die Berufs- und Studienfachwahl bzw. Bildungsabschl&uuml;sse (z.B. zu viele akademische Abschl&uuml;sse) nicht mit der arbeitgeberseitigen Nachfrage in Einklang stehen, die Qualit&auml;t der Bildung/Ausbildung nicht ausreicht oder Softskills wie Kommunikations- und Teamf&auml;higkeit bzw. Leistungsbereitschaft fehlen.&nbsp;

In Zeiten des starken Strukturwandels, wie er durch die Digitalisierung und den Klimawandel angesto&szlig;en wurde, steigen solche Missverh&auml;ltnisse sp&uuml;rbar an, weil vorhandene Ausbildungen entwertet werden und neue Qualifikationen nicht schnell genug bereitgestellt werden k&ouml;nnen.&nbsp;

Die Ursachen von demographischen Defiziten und Mismatches sind nur sehr schwer oder und nur mit Verz&ouml;gerungen zu beheben. Sie lassen sich nur &uuml;ber steigende Geburtenraten, Zuwanderung, die Mobilisierung von Reserven (wie Frauenerwerbst&auml;tigkeit oder Arbeitszeitverl&auml;ngerung) oder durch ein beschleunigtes Produktivit&auml;tswachstum verringern. Auch Verbesserungen in den Bereichen Bildung und Ausbildung sowie Umqualifizierungen geschehen nicht &uuml;ber Nacht.&nbsp;

Leichter sind Engp&auml;sse zu beheben, die lediglich aus einer Neubewertung des Erwerbslebens resultieren, wie sie durch die Corona-Pandemie angesto&szlig;en wurde. Viele Menschen stellten die &bdquo;Work-Life-Balance&ldquo; ins Zentrum ihrer Bed&uuml;rfnisse oder zogen sich (tempor&auml;r) sogar ganz aus dem Erwerbsleben zur&uuml;ck. Beg&uuml;nstigt wurde dies durch gro&szlig;z&uuml;gige staatliche Unterst&uuml;tzungsleistungen. Zudem haben die Pandemiejahre zu einer Neubewertung der Attraktivit&auml;t von Arbeitsstellen in unterschiedlichen Branchen gef&uuml;hrt. Dies erkl&auml;rt beispielsweise die Schwierigkeiten bei der Besetzung von Arbeitspl&auml;tzen in Dienstleistungsbranchen wie etwa in der Gastronomie oder im Handel. Die Arbeitsbedingungen (Arbeitszeiten, Entlohnung etc.) spielten dabei eine wichtige Rolle, aber auch die Tatsache, dass diesen Angestellten die Vorz&uuml;ge der Arbeit im Homeoffice verwehrt bleiben.&nbsp;

In anderen Branchen f&uuml;hrten knappheitsbedingte Folgeprobleme wie der Burnout &uuml;berlasteter Arbeitskr&auml;fte (zum Beispiel im Bereich der Pflege) zu einem geringeren Arbeitsangebot. So gab eine Umfrage der <a href="https://www.ela.europa.eu/de" target="_blank">Europ&auml;ischen Arbeitsbeh&ouml;rde (ELA)</a> unter vom Arbeitskr&auml;ftemangel betroffenen Unternehmen, dass nahezu jeder zweite Betrieb der Knappheit durch eine Mehrbelastung der Belegschaft begegnet.

Neue Signale setzen.

Auch falsche politische Weichenstellungen k&ouml;nnen zu einem Arbeitskr&auml;ftemangel beitragen, wie die M&ouml;glichkeit zur Fr&uuml;hverrentung oder allgemein die Verringerung der Lebensarbeitszeit. Solche Entwicklungen versch&auml;rfen perspektivisch die demographischen Probleme.&nbsp;

Wirtschaftspolitisch gilt es deshalb, den Engp&auml;ssen durch eine Verl&auml;ngerung der Arbeitszeit in Bezug auf Wochen- und Lebensarbeitszeit zu begegnen. Gleichzeitig muss dem qualifikatorischen Ungleichgewicht durch eine bessere und zielgerichtetere (Aus- und Weiter-) Bildung entgegengewirkt werden. In beiden Bereichen tut sich Deutschland schwer, wie die gewerkschaftlichen Forderungen nach Arbeitszeitverk&uuml;rzung und die <a href="https://www.oecd.org/berlin/themen/pisa-studie/" target="_blank">PISA-Ergebnisse</a> zeigen. Erschwerend wirkt gleichzeitig die Entwertung von Humankapital in weiten Teilen der Volkswirtschaft aufgrund der notwendigen Klimatransformation.

Für alle, die nicht in Quartalen, sondern in Generationen denken: profitieren Sie von unserer Expertise, um Ihre Vermögensziele zu erreichen. Gemeinsam mit Ihrer Sparkasse entwickeln wir für Sie maßgeschneiderte Lösungen.

Vermögende Privatperson

Vermögende Privatpersonen

Nutzen Sie unsere Expertise und die der Sparkassen. Gemeinsam meistern wir komplexe Herausforderungen, unter anderem im Bereich der Unternehmerberatung oder des Generationenmanagements. Wir unterstützen Sie bei der Erreichung Ihrer Vermögensziele.

Unternehmerin oder Unternehmer

Die Alterung der Gesellschaft lässt das Erwerbspersonenpotenzial schrumpfen, die digitale und klimapolitische Transformation der Wirtschaft führt zu neuen Anforderungsprofilen für Arbeitskräfte und entwertet Bildungsbiografien. Ein Blick auf die aktuelle Arbeitskräftesituation und ihre Ursachen.

Beratungsprozess in der Unternehmensnachfolge.

Wie regele ich meine Nachfolge im Betrieb?

Die Suche nach einer passenden Unternehmensnachfolge ist gem&auml;&szlig; des&nbsp;<a href="https://www.dihk.de/de/themen-und-positionen/wirtschaftspolitik/gruendung-und-nachfolge-unternehmensfinanzierung/unternehmensnachfolge/nachfolgereport-22" target="_blank">DIHK-Reports zur Unternehmensnachfolge 2022</a>&nbsp;in den vergangenen Jahren deutlich schwieriger geworden. Demnach hat die Pandemie das &Uuml;bernahmeinteresse stark gedr&uuml;ckt. Alt-Inhaber und &Uuml;bernahmeinteressierte stehen aufgrund der erheblich gestiegenen wirtschaftlichen und geopolitischen Unsicherheiten vor gro&szlig;en Herausforderungen. Dazu z&auml;hlt auch, k&uuml;nftige Gesch&auml;ftsentwicklungen und damit den Wert des betreffenden Unternehmens einzusch&auml;tzen.

Auf breiter Front sind Ma&szlig;nahmen zur Nachfolgevorbereitung nach DIHK-Angaben eher in den Hintergrund ger&uuml;ckt. Ein zweischneidiges Schwert: Denn nachlassende Bem&uuml;hungen um die Nachfolge sowie unterlassene oder aufgeschobene Modernisierungsinvestitionen lassen den Unternehmenswert sinken. Damit wird der Betrieb weniger attraktiv f&uuml;r potenzielle Nachfolgerinnen und Nachfolger.

Dem DIHK-Report zufolge rechnen die regionalen IHKs damit, dass die Lage im Mittelstand bei der Unternehmensnachfolge in Zukunft nicht weniger herausfordernd wird. Kamen vor der Pandemie noch rechnerisch 1,7 Senior-Unternehmer auf einen Nachfolgeinteressenten, waren dies im Jahr 2021 schon 2,8. Laut aktuellem&nbsp;<a href="https://www.kfw.de/%C3%9Cber-die-KfW/Newsroom/Aktuelles/News-Details_758336.html" target="_blank">KfW-Nachfolgemonitoring</a>&nbsp;m&uuml;ssen 560.000 der 3,8 Millionen mittelst&auml;ndischen Unternehmen eine geeignete Nachfolgel&ouml;sung finden. Keine leichte Aufgabe vor dem Hintergrund demographischer Verschiebungen und mangelndem Interesse nachfolgender Generationen. 266.000 Unternehmen stehen aus diesem Grund sogar vor dem Aus.&nbsp;&nbsp;

Welche Modelle der Unternehmensnachfolge gibt es?

Doch fr&uuml;hzeitiges Planen und das zeitnahe Hinzuziehen von Experten und vertrauten Partnern k&ouml;nnen vielen Nachfolgeprozessen zum gew&uuml;nschten Erfolg verhelfen. Je nach individueller famili&auml;rer und unternehmerischer Ausgangslage steht eine Reihe von Gestaltungsalternativen zur Wahl. Sofern m&ouml;glich, streben die meisten Unternehmer eine Nachfolge in der eigenen Familie an. Im Falle der internen Unternehmens&uuml;bergabe sollte stets gr&uuml;ndlich vorgegangen sowie s&auml;mtliche Optionen und Szenarien im Detail durchgespielt werden. Dann kann es gelingen, die Bed&uuml;rfnisse, Erwartungen und W&uuml;nsche der einzelnen Familienangeh&ouml;rigen mit in die L&ouml;sung einzubeziehen (siehe auch Hintergrundbericht&nbsp;<a href="/themenwelt/inhalt/interne-nachfolge-regeln" target="_self">&bdquo;Interne Nachfolge regeln&ldquo;</a>). Ist die Nachfolge nicht im eigenen Kreis darstellbar, kann das Unternehmen an Dritte oder die Mitarbeiter verkauft werden. Ein langer Atem bei der Vorbereitung ist auch hier wichtig, besonders mit Blick auf steuerliche Fristen im Rahmen von vorweggenommenen Erbfolgen bzw. Schenkungen. Genauso, wie das Thema &bdquo;Ausfinanzierung von betrieblichen Versorgungszusagen&ldquo; herausfordernd sein kann (siehe Hintergrundbericht&nbsp;<a href="/themenwelt/inhalt/externe-unternehmensuebergabe" target="_self">&bdquo;Externe Unternehmens&uuml;bergabe&ldquo;</a>).

Scheidende Unternehmensinhaber, die nach dem dauerhaften Erhalt ihres Unternehmens gem&auml;&szlig; traditioneller Werte streben sowie gleichzeitig die langfristige Versorgung der Unternehmerfamilie sichern m&ouml;chten, k&ouml;nnen diese Ziele in Form einer Familienstiftung realisieren. Die vielf&auml;ltigen M&ouml;glichkeiten, die diese Nachfolgel&ouml;sung mit sich bringen kann, werden im Hintergrundbericht&nbsp;<a href="/themenwelt/inhalt/familienstiftung-gruenden" target="_self">&bdquo;Familienstiftung gr&uuml;nden&ldquo;</a>&nbsp;ausf&uuml;hrlich dargestellt. Eine Alternative zur Familienstiftung als Instrument des dauerhaften Erhalts und Schutzes des Familienverm&ouml;gens ist die&nbsp;Familien-Holding. Auch diese kann als Gestaltungsmodell der&nbsp;Unternehmens- und Verm&ouml;gensnachfolge&nbsp;und Instrument der&nbsp;vorweggenommenen Erbfolge dienen, und zwar als gesellschaftsrechtliche Zusammenfassung des Verm&ouml;gens einer Familie unter Beteiligung aller oder mehrerer Familienmitglieder.

Wie sieht der Beratungsprozess der Sparkasse aus?

Unternehmensinhaber, die den R&uuml;ckzug aus ihrem &uuml;ber Jahre bzw. Jahrzehnte gef&uuml;hrten Betrieb planen oder vor Augen haben, sollten sich zuerst informieren, welches Modell der privaten und unternehmerischen Nachfolge- und Nachlassplanung in ihrer individuellen Situation die optimale L&ouml;sung darstellt. Um diese f&uuml;r Kundinnen und Kunden bestm&ouml;glich herauszuarbeiten, steht den Sparkassen vor Ort das exklusive Beratungs- und Unterst&uuml;tzungsmodell der DekaBank und ihrer angeschlossenen Netzwerkpartner zur Seite.

Am Startpunkt des interdisziplin&auml;ren Beratungsprozesses steht zun&auml;chst die ganzheitliche Analyse, also das gemeinsame Herausarbeiten individueller Frage- und Problemstellungen in Bezug auf die Familie und das Unternehmen. Diese &bdquo;Erstanamnese&ldquo; bildet die Basis f&uuml;r die Erarbeitung einer Strategie als individuelles L&ouml;sungspaket, das mit konkreten Handlungsempfehlungen die im Kundensinne gew&uuml;nschte Wirkung bzw. den gew&uuml;nschten Nutzen stets im Blick hat. Die Strategieumsetzung erfolgt schlie&szlig;lich auf Basis von&nbsp;<a href="/beratungsangebot" target="_self">ma&szlig;geschneiderten Dienstleistungen und Produktl&ouml;sungen.</a>

Wer betreut mich in der Kundenbeziehung?

Charakteristisch f&uuml;r das Zusammenarbeitsmodell zwischen den Sparkassen und der DekaBank ist die &bdquo;Co-Beratung&ldquo;. W&auml;hrend die Sparkassenberaterin bzw. der Sparkassenberater jederzeit der Hauptansprechpartner ihres/seines Kunden bleibt (der Kunde bleibt immer Kunde der Sparkasse), werden die Expertinnen und Experten von Deka Private &amp; Wealth begleitend hinzugezogen, wenn es darum geht, fallbezogen spezifisches Know-how und fachbezogene L&ouml;sungskompetenz einzubringen.&nbsp;&nbsp;&nbsp;

Ausgangspunkt der Analyse ist es, ein m&ouml;glichst vollst&auml;ndiges Bild &uuml;ber die (ggfls. auch Patchwork-) Familienverh&auml;ltnisse zu erhalten. Diese gestalten sich h&auml;ufig herausfordernd. Um die Verm&ouml;gensstruktur der Kundin bzw. des Kunden zu verstehen, ben&ouml;tigen die Deka-Expertinnen und -Experten zun&auml;chst einen &Uuml;berblick &uuml;ber die privatrechtlichen Verh&auml;ltnisse innerhalb der Familie sowie die &bdquo;private Bilanz&ldquo;. Aus ihr l&auml;sst sich ableiten, welche Brennpunkte m&ouml;glicherweise im Todesfalle bestehen. Wichtige Fragestellungen sind dann: Was passiert mit dem Verm&ouml;gen des Unternehmensinhabers, welche steuerlichen Belastungen ergeben sich und welche m&ouml;glichen Pflichtteilsanspr&uuml;che bestehen? Ein h&auml;ufiger Brennpunkt in solchen Notsituationen ist eine unzureichende Liquidit&auml;t - ein Problem, dass bei sehr verm&ouml;genden Kunden oft zu beobachten ist, da sie stets voll investiert sind.

Welche Lösung ist gerade für mich die Richtige?

Dann gilt es, im Sparkassenverbund l&ouml;sungsorientiert zu beraten und abzuleiten, welche Ma&szlig;nahmen perspektivisch n&ouml;tig sind, um sich vor entsprechenden Risikoszenarien zu sch&uuml;tzen. Deka Private &amp; Wealth unterst&uuml;tzt mit einem ganzen &bdquo;Korb&ldquo; an privaten und betrieblichen Themen f&uuml;r eine umfassende Familienstrategie, die der Sparkassenberaterin bzw. dem Sparkassenberater als wichtige Arbeitsgrundlage dienen, um gemeinsam mit der Kundin bzw. dem Kunden ihre bzw. seine fallspezifische Situation zu bearbeiten.

Relevant f&uuml;r die generations&uuml;bergreifende Verm&ouml;gensstrukturierung ist auch der Schutz des Verm&ouml;gens vor dem Zugriff Dritter, also das Thema &bdquo;Asset Protection&ldquo;. Hier muss gekl&auml;rt werden, ob bereits eigene Nachfolgew&uuml;nsche vorhanden sind, es jemanden in der Familie gibt, der das Unternehmen potenziell fortf&uuml;hren kann und wie die Beteiligungsstrukturen und Gesellschaftervertr&auml;ge aussehen. Gespr&auml;chsmoderation und Vermittlung zwischen den involvierten Beteiligten durch das Beratungs-Tandem aus Sparkasse / Deka ist an dieser Stelle ein elementarer Erfolgsfaktor. Schlie&szlig;lich ist das Thema &bdquo;Familienfrieden&ldquo; in Nachfolgeprozessen besonders sensibel.

Was ist mein Unternehmen wert?

In jedem &Uuml;bergabeprozess kommt fr&uuml;her oder sp&auml;ter die Frage nach dem Wert des zu &uuml;bergebenden Unternehmens auf den Tisch. Die Preisvorstellungen bei K&auml;ufer und Verk&auml;ufer gehen hier oft auseinander. Der Ermittlung des Unternehmenswertes kommt deshalb eine besondere Rolle zu, im Sinne einer bestm&ouml;glichen L&ouml;sung sowohl f&uuml;r Verk&auml;ufer als auch K&auml;ufer. Sie ist die Grundlage f&uuml;r alle weiteren Handlungsschritte - ganz unabh&auml;ngig davon, in welche Richtung weitergedacht wird (siehe auch Interview mit Avestio-Gesch&auml;ftsf&uuml;hrer Roland Quiring).

Sparkasse, Deka und ausgewählte externe Partner unterstützen Sie mit einem strukturierten Beratungsansatz und ausgeprägter Lösungskompetenz bei allen Fragen rund um Ihre persönliche Unternehmensnachfolge. Vereinbaren Sie gleich einen Termin mit Ihrer Private Banking-Beraterin oder Ihrem Private Banking-Berater. Gemeinsam mit Ihnen erarbeiten wir eine Strategie, die alle relevanten Facetten Ihrer Familie und Ihres Unternehmens berücksichtigt und zielorientierte Handlungsempfehlungen ableitet.

Hier können Sie einen eigenen Text schreiben, der Standardtext wird ersetzt.

Experten-Interview: „Käufer interessieren sich vor allem für die Zukunft des Unternehmens.“

Im Gespr&auml;ch mit Roland Quiring, Gesch&auml;ftsf&uuml;hrer der&nbsp;Avestio GmbH &amp; Co. KG&nbsp;in&nbsp;Bad Homburg, &uuml;ber den Markt f&uuml;r Unternehmensk&auml;ufe und -verk&auml;ufe und die Rolle des Wertes eines Unternehmens im Prozess der Unternehmensnachfolge.

Die Übergabe des eigenen Betriebes ist für die meisten Unternehmensinhaber das bedeutendste Ereignis. Keine Nachfolge ist wie die andere. Daher ist es besonders wichtig, die richtigen Weichen zu stellen. Die Partner der S-Finanzgruppe begleiten Sie gerne – von der 360°-Analyse über kundenspezifische Lösungen bis zur maßgeschneiderten Umsetzung.

Sie planen die &Uuml;bergabe Ihres Unternehmens oder treten eine Unternehmensnachfolge an? Rechtzeitige und professionelle Planung unterst&uuml;tzt Sie dabei, diese Herausforderung zu meistern. Hier finden Sie eine Vielzahl von Informationen zu finanziellen und betrieblichen Aspekten f&uuml;r Sie als Unternehmerin und Unternehmer.

Unternehmen übergeben und übernehmen

Aussagen gem&auml;&szlig; aktueller Rechtslage, Stand: 09/2019.

Berliner Testament.

Was ist das Berliner Testament?

Das Berliner Testament ist ein Gemeinschaftstestament von zwei Ehepartnern oder Lebenspartnern, bei dem diese sich gegenseitig als Alleinerben einsetzen. Das bedeutet, dass zum Beispiel gemeinsame Kinder im Todesfall eines Partners enterbt sind und erst nach dem Tode des zweiten Ehepartners erben. Allerdings k&ouml;nnen Kinder auf einen&nbsp;<a href="/themenwelt/inhalt/berliner-testament-pflichtteil" target="_self">Pflichtanteil</a>&nbsp;bestehen. Das Berliner Testament kann nach dem Tod eines Ehepartners nicht r&uuml;ckg&auml;ngig gemacht werden. Es kann aber vor dem Tod eines Ehepartners gemeinsam oder auch einseitig aufgel&ouml;st werden.

Was sind typische Gründe für ein Berliner Testament?

Es gibt ganz unterschiedliche Motive, warum sich Eheleute oder Lebenspartner f&uuml;r ein Berliner Testament entscheiden. Typischerweise soll eine Aufteilung des Erbes und gegebenenfalls eine damit verbundene Erbauseinandersetzung verhindert und der verbliebene Partner abgesichert werden. Das ist insbesondere dann sinnvoll, wenn die Partner eine gemeinsame Immobilie bewohnen oder ein Unternehmen besitzen &ndash; aber nicht &uuml;ber die liquiden Mittel verf&uuml;gen, weitere Erben auszuzahlen. Gerade bei einer Immobilie ist dies wichtig, wenn der Ehe- oder Lebenspartner dort weiterhin wohnen bleiben m&ouml;chte. Aber auch verm&ouml;gende Familien, die verhindern m&ouml;chten, dass ihre Kinder schon in relativ jungen Jahren &ndash; beispielsweise vor Abschluss einer Ausbildung &ndash; zu signifikantem eigenen Verm&ouml;gen kommen, k&ouml;nnten ein Berliner Testament erw&auml;gen. 
 
Allerdings kann auch ein Berliner Testament nicht verhindern, dass eventuell der gesetzliche Pflichtteil eingefordert wird. Mehr dazu unter <a href="/themenwelt/inhalt/berliner-testament-pflichtteil" target="_self">&quot;Berliner Testament Pflichtteil&quot;</a>.

Wie kann ein Berliner Testament verfasst werden?

Ein Berliner Testament kann formlos handschriftlich niedergeschrieben und von beiden Ehepartnern oder Lebenspartnern unterzeichnet werden. Dabei sollte der Partner, der nicht das Testament geschrieben hat, neben seinem vollen Namen auch festhalten, wann und wo er unterzeichnet hat. Umfasst das Dokument mehrere Seiten, sollten diese durchnummeriert und jede Seite einzeln unterschrieben werden. 
 
Das Berliner Testament kann aber auch notariell beurkundet werden. Dabei fallen zwar abh&auml;ngig von der H&ouml;he des derzeitigen Nachlasses Kosten an. Aber der Notar kann beraten und bei der Erstellung des Testaments sicherstellen, dass der gemeinsame Wille rechtssicher formuliert wird. Dies ist insbesondere dann zu empfehlen, wenn Sonderregelungen wie eine Wiederverheiratungsklausel oder eine&nbsp;<a href="/themenwelt/inhalt/berliner-testament-pflichtteil" target="_self">Pflichtteil-Strafklausel</a>&nbsp;Teil des Testaments sein sollen. Ein Notar kann auch helfen, die Aspekte sauber zu regeln, an die ein Ehepaar derzeit noch nicht denkt &ndash; beispielsweise die Regelungen im Fall einer neuerlichen Heirat nach dem Tod eines Ehepartners.

Kann ein Berliner Testament aufgehoben werden?

Wenn beide Partner noch leben und das Berliner Testament widerrufen m&ouml;chten, ist eine Anpassung oder Aufhebung kein Problem. Ein handschriftliches Testament kann von beiden Partnern gemeinsam vernichtet und gegebenenfalls neu formuliert werden. Dabei sollte, gibt es kein neues gemeinsames Testament, von beiden die Vernichtung des vorherigen Testaments festgehalten werden. Bei einem notariell verfassten Testament muss der Notar schriftlich &uuml;ber die &Auml;nderungen oder den Widerruf informiert und die Herausgabe des bei ihm hinterlegten Testaments verlangt werden. Wenn nur ein Lebens- oder Ehepartner das Berliner Testament widerrufen m&ouml;chte, muss er oder sie in jedem Fall zu einem Notar gehen &ndash; selbst wenn das Testament zuvor ohne notarielle Hilfe selbst verfasst worden war. Der Notar beurkundet zum einen den Widerruf und schickt dem anderen Partner das nun ung&uuml;ltige Berliner Testament zu, damit dieser vom Widerruf erf&auml;hrt. 
 
Bei einer Scheidung verliert ein gemeinschaftliches Testament seine G&uuml;ltigkeit. Das gilt auch, wenn vor dem Tod die Voraussetzungen f&uuml;r die Scheidung gegeben waren, die Scheidung beantragt oder ihr zugestimmt worden ist. Dennoch sollten die Ehepartner ein Berliner Testament &ndash; so wie oben ausgef&uuml;hrt &ndash; annullieren lassen. So wird sichergestellt, dass der geschiedene Ehegatte keine Anspr&uuml;che geltend machen kann. 
Manchmal wird es aber auch gew&uuml;nscht, dass ein Berliner Testament trotz Scheidung seine G&uuml;ltigkeit behalten soll. 
 
Wichtig ist zu beachten, dass ein Berliner Testament nach Tod eines Partners in der Regel nicht aufgehoben werden kann. Es kann aber durch den Alleinerben nach dem Tod des Partners ausgeschlagen werden.

Was passiert, wenn der Vorerbe wieder heiratet?

Auch wenn der Gedanke an eine neuerliche Heirat ganz weit weg ist, sollte diese Eventualit&auml;t schon beim Verfassen des Berliner Testaments mitgedacht werden. Wird es nicht anders geregelt, wird der neue Ehepartner als Erbe nicht ber&uuml;cksichtigt und nur mit seinem gesetzlichen Pflichtteil abgegolten. 
Soll ausgeschlossen werden, dass ein neuer Ehepartner einen Pflichtteilanspruch auf ein m&ouml;gliches Erbe erhebt, kann &uuml;ber eine &bdquo;Wiederverheiratungsklausel&ldquo; festgelegt werden, dass das gesamte Erbe oder ein Teil des Erbes vollst&auml;ndig an die Schlusserben &ndash; meist die Kinder &ndash; &uuml;bergeht. Es kann aber auch eine &bdquo;Freistellungsklausel&ldquo; im Berliner Testament formuliert werden, die es dem verbliebenen Ehepartner erlaubt, die Kinder wieder aus dem Testament zu streichen &ndash; beispielsweise falls sie sich mit dem Elternteil zerstritten haben. Zu beachten ist, dass Schenkungen an den neuen Ehepartner nicht zul&auml;ssig sind und es anders als bei Schenkungen an die Schlusserben keine Verj&auml;hrungsstaffelung gibt. Das hei&szlig;t, dass Schenkungen an den neuen Ehepartner der Erbmasse in voller H&ouml;he angerechnet werden.

Was muss beim Berliner Testament steuerlich beachtet werden?

Beim Berliner Testament kann es leichter vorkommen, dass die Freibetr&auml;ge f&uuml;r Erben &uuml;berschritten werden. Diese liegen f&uuml;r Ehegatten bei 500.000 Euro und je Kind bei 400.000 Euro. Dies gilt je Erbfall. Bei einem Verm&ouml;gen von je 600.000 Euro je Ehepartner und zwei Kindern blieben bei der gesetzlichen Erbfolge alle Erben beim ersten Erbfall unterhalb der Freigrenzen und m&uuml;ssten keine Erbschaftssteuer zahlen. Bei einem Berliner Testament w&auml;re der erste Erbe &ndash; der &uuml;berlebende Ehepartner &ndash; oberhalb seiner Freigrenze. Nach dessen Tod jedoch m&uuml;ssten auch die Kinder jeweils nochmals Erbschaftssteuer zahlen, da sie &uuml;ber der Freigrenze liegen. Das hie&szlig;e, dass zweimal Erbschaftssteuer gezahlt werden muss. Nun ist es gut m&ouml;glich, dass das Erbe geschm&auml;lert worden ist, beispielsweise durch Lebenshaltungskosten. In diesem Fall kann es passieren, dass die Kinder bei der gesetzlichen Erbfolge unter die Freigrenze &bdquo;fallen&ldquo;, beim Berliner Testament aber weiterhin steuerpflichtig w&auml;ren. In jedem Fall liegt die zu versteuernde Summe beim Berliner Testament h&ouml;her.

Was passiert bei größerem Betriebsvermögen?

Weil gr&ouml;&szlig;ere Nachl&auml;sse h&auml;ufig Betriebsverm&ouml;gen beinhalten, gibt es aus erbschaftssteuerlicher Sicht hier einige Besonderheiten zu beachten, die jedoch individuell zu betrachten sind und den Rahmen dieses Beitrags sprengen w&uuml;rden. Entscheidend jedoch ist, die Gesellschaftsvertr&auml;ge und die Testamente aufeinander abzustimmen und nicht isoliert voneinander zu behandeln. In einem solchen Gesamtkonzept sollten zudem die unternehmerischen, pers&ouml;nlichen und famili&auml;ren Aspekte Ber&uuml;cksichtigung finden.

Die steuerliche Behandlung der Ertr&auml;ge h&auml;ngt von den pers&ouml;nlichen Verh&auml;ltnissen des jeweiligen Kunden ab und kann k&uuml;nftig auch r&uuml;ckwirkenden &Auml;nderungen (z. B. durch Gesetzes&auml;nderung oder ge&auml;nderte Auslegung durch die Finanzverwaltung) unterworfen sein.

Welche Steuern konkret anfallen, ist vom jeweiligen Einzelfall abh&auml;ngig. Dazu sollten die unterschiedlichen Szenarien einmal durchgerechnet werden &ndash; inklusive zu erwarteter Minderungen der Erbmasse durch den &uuml;berlebenden Ehepartner. Dabei sollte auch beachtet werden, dass durch die tendenziell h&ouml;here Steuerbelastung eines Berliner Testaments der Wunsch, eine selbstbewohnte Immobilie zu erhalten, konterkariert werden kann: Besteht die Erbmasse vor allem aus einer wertvollen Immobilie, so kann unter Umst&auml;nden die Steuerschuld ebenfalls zu einem Verkauf der Immobilie zwingen. Zu den Fragen der steuerlichen Situation in dem konkreten Erbfall sollte ein Steuerberater oder eine steuerfachkundige Person hinzugezogen werden. 
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Das Berliner Testament ändert die gesetzliche Erbfolge zugunsten des Ehe- oder Lebenspartners und macht ihn oder sie zum Alleinerben. Die Kinder erben erst, wenn beide Eltern verstorben sind. So schützen sich Ehepartner vor einem Zwangsverkauf einer gemeinsam bewohnten Immobilie. Doch das kann nicht in jedem Fall gewährleistet werden.

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Aussagen gem&auml;&szlig; aktueller Rechtslage, Stand: 09/2019

Berliner Testament Pflichtteil.

Berliner Testament – was ist das eigentlich?

Mit dem Berliner Testament, einem Gemeinschaftstestament von zwei Ehe- oder Lebenspartnern, setzen diese sich gegenseitig als Alleinerben ein. Damit sind andere gesetzliche Erben, beispielsweise ihre Kinder, im Todesfall eines Ehe- oder Lebenspartners enterbt. In der Regel sind die Kinder aber als Schlusserben eingesetzt, so dass sie nach dem Tod des zweiten Partners das Erbe erhalten. Mit dem Berliner Testament wollen sich Partner im Todesfall gegenseitig absichern und beispielsweise den Verkauf einer selbstbewohnten Immobilie vermeiden. Allerdings gelten gesetzliche Pflichtteilsanspr&uuml;che auch beim Berliner Testament. 
Mehr zum Berliner Testament, wie es verfasst und gegebenenfalls zur&uuml;ckgenommen werden kann und welche steuerlichen Besonderheiten zu beachten sind, <a href="/themenwelt/inhalt/berliner-testament" target="_self">lesen Sie hier</a>.&nbsp;

Was ist ein gesetzlicher Pflichtteil?

In der gesetzlichen Erbfolge, die immer eintritt, wenn keine andere Regelung getroffen worden ist, ist eine Verteilung der Erbmasse an unterschiedliche Erben, abh&auml;ngig vom Verwandtschaftsgrad, vorgesehen. So erh&auml;lt beim Tod eines Ehepartners der verbliebene Partner in der Regel die H&auml;lfte des Erbes, die verbliebenen Kinder teilen sich die andere H&auml;lfte. Bei zwei Kindern erhielte jedes Kind also ein Viertel des Erbes. Allerdings kann per Testament verf&uuml;gt werden, dass die gesetzliche Erbfolge nicht gelten und beispielsweise einige Erben besser oder schlechter gestellt werden sollen. Mit dem Berliner Testament wird der verbliebene Partner bevorzugt, gemeinsame Kinder sind aber anfangs enterbt.

Jemand, der der gesetzlichen Erbfolge nach Anrecht auf ein Erbe h&auml;tte, kann in der Regel aber nicht vollst&auml;ndig enterbt werden. (Eine Ausnahme ist nur in Ausnahmef&auml;llen wie Urkundendelikten m&ouml;glich &ndash; beispielsweise wenn jemand versucht hat, ein Testament verschwinden oder den Erblasser bzw. einen nahen Verwandten t&ouml;ten zu lassen.) Ihnen steht trotz einer anderslautenden Regelung in einem Testament wenigstens der gesetzliche Pflichtteil zu. Dieser ist halb so hoch wie der gesetzliche. Bei zwei Kindern betr&auml;gt nach Tod eines Elternteils der Pflichtteil ein Achtel der Erbmasse. Der Pflichtteil ist stets eine Geldzahlung.

Welche Pflichtteil-Ansprüche können beim Berliner Testament erhoben werden?

Dieser Pflichtteil-Anspruch gilt auch f&uuml;r das Berliner Testament. Darum kann auch das Berliner Testament nicht verhindern, dass Kinder einen Anteil vom Erbe fordern, auch wenn es eigentlich vollst&auml;ndig auf den verbliebenen Ehepartner entfallen soll. Ein Berliner Testament kann daher leicht zu einem Konflikt unter den Erben f&uuml;hren, wenn sich die Kinder benachteiligt f&uuml;hlen oder der Vorerbe den Zweck des Berliner Testaments durch eine Pflichtteilauszahlung unterlaufen sieht. Darum wird h&auml;ufig im Berliner Testament eine so genannte &bdquo;Pflichtteil-Strafklausel&ldquo; eingef&uuml;gt. Eine g&uuml;tliche Einigung k&ouml;nnte beispielsweise durch Schenkung an die Schlusserben erzielt werden. Dabei k&ouml;nnen das oder die Elternteil(e) noch zu Lebzeiten H&ouml;he und Art der Zahlung festlegen.

Was ist die Pflichtteil-Strafklausel?

Mit dieser Klausel wollen die Verfasser des Testaments den Anreiz des oder der Schlusserben verringern, schon beim ersten Erbfall seinen Pflichtteil zu verlangen. Denn die Pflichtteil-Strafklausel legt fest, dass diejenigen, die auf ihren Pflichtteil bestehen, auch nach dem zweiten Todesfall nur ihren gesetzlichen Pflichtteil erhalten. In den meisten F&auml;llen w&uuml;rde der Schlusserbe durch diese Regelung schlechter gestellt werden, da der Pflichtteil nur die H&auml;lfte des gesetzlichen Erbteils betr&auml;gt. Dies gilt allerdings nicht, wenn anzunehmen ist, dass die Erbmasse nach dem ersten Erbfall sehr deutlich reduziert wird, beispielsweise durch Lebenshaltungs- und Pflegekosten. Dann kann es unter Umst&auml;nden finanziell attraktiver sein, gleich nach dem ersten Erbfall auf Herausgabe des Pflichtteils zu bestehen.

Es ist m&ouml;glich, dass ein Kind, das schon nach dem Tod des ersten Elternteils auf seinen Pflichtteil besteht, quasi zweifach an der Erbmasse des ersten Verstorbenen Teil hat. Viele Paare versuchen dies mit einer so genannten Jastrowschen Klausel in ihrem Testament zu verhindern. Dabei wird definiert, dass der Erbanteil aus dem ersten Erbfall zuerst exklusiv unter den Schlusserben aufgeteilt wird, die keinen Pflichtteil nach dem Tod des ersten Elternteils eingefordert hatten. Dabei kommen die gesetzlichen Quoten zur Anwendung.

Allerdings gibt es sehr unterschiedliche Ausformulierungen der Jastrowschen Klausel. Damit nicht versehentlich eine unbeabsichtigte Regelung getroffen wird, wird dringend angeraten, einen Rechtsanwalt hinzuzuziehen.

Wann wird der Pflichtteil verlangt?

Wichtig ist bei der Entscheidung f&uuml;r eine Strafklausel, dass sauber definiert wird, wann das so genannte &bdquo;Pflichtteilverlangen&ldquo; vorliegt. Mancher Erblasser sieht dieses Verlangen schon erf&uuml;llt, wenn ein Kind nach dem Tod des ersten Partners Auskunft &uuml;ber die Erbmasse verlangt. Dann w&auml;re der Betroffene auch dann bis auf den Pflichtteil enterbt, wenn er seinen Pflichtteil letztlich gar nicht eingefordert hat. Darum ist es sinnvoll zu definieren, dass ein Pflichtteilverlangen erst vorliegt, wenn der Schlusserbe seinen Pflichtteilanspruch auch realisiert hat oder er gerichtlich versucht hat, die Wirksamkeit des Berliner Testaments anzufechten oder seinen gesetzlichen Erbteil einzufordern.

Sind Stiefkinder und uneheliche Kinder Pflichtteil-berechtigt?

Stiefkinder sind grunds&auml;tzlich nicht Pflichtteil-berechtigt. Wenn zum Beispiel nach dem Tod des ersten Ehepartners der verbliebene Ehepartner wieder heiratet &ndash; und der neue Ehepartner eigene Kinder hat &ndash; dann haben diese Kinder keinen Erbanspruch. Uneheliche Kinder hingegen werden beim Tod des leiblichen Elternteils genauso behandelt wie eheliche Kinder. Sie sind gesetzlich erbberechtigt und haben damit mindestens Anrecht auf den gesetzlichen Pflichtteil.

Ein neuer Ehepartner und das Berliner Testament.

Geht ein Ehepartner nach dem Tod des ersten Partners eine neue Ehe oder eingetragene Lebenspartnerschaft ein, so erwirbt der neue Partner ebenfalls Pflichtteil-Anspr&uuml;che. Die Erbmasse verringert sich dadurch f&uuml;r die eigentlichen Schlusserben. Diese liegen gesetzlich festgelegt bei einem Achtel des Erbes, wenn es Kinder als Schlusserben gibt. Sonst liegt er bei einem Viertel. Liegt jedoch eine &bdquo;Zugewinngemeinschaft&ldquo; vor, wie es in Ehen ohne Ehevertrag &uuml;blicherweise der Fall ist, kann der neue Partner auch Anspruch auf den so genannten Zugewinnausgleich erheben. Dabei werden jeweils die Anfangsverm&ouml;gen der beiden neuen Ehepartner zum Zeitpunkt der Eheschlie&szlig;ung erhoben und mit dem jeweiligen Endverm&ouml;gen zum Todeszeitpunkt verglichen. (Dabei m&uuml;ssen allerdings die Inflationsraten des Anfangsverm&ouml;gens ber&uuml;cksichtigt werden.) Liegt ein &Uuml;berschuss des verstorbenen Partners vor, so hat der &uuml;berlebende (neue) Ehepartner einen Anspruch auf den Zugewinnausgleich in H&ouml;he der H&auml;lfte der Differenz. Da es allerdings in der Praxis h&auml;ufig schwierig ist festzustellen, wie hoch das jeweilige Verm&ouml;gen zum Zeitpunkt der Eheschlie&szlig;ung war, bietet sich ein Kompromiss mit den Schlusserben an.

Zu den Fragen der steuerlichen Situation im konkreten Erbfall sollte ein Steuerberater oder eine steuerfachkundige Person hinzugezogen werden.

Mit einem gemeinschaftlichen Berliner Testament wollen Ehe- und Lebenspaare häufig eine Aufteilung der Erbmasse verhindern und den hinterbliebenen Partner absichern. Diese Vorgehensweise verhindert aber nicht, dass der Pflichtteil eingefordert werden kann. Mit speziellen Formulierungen im Testament kann man aber dieses Pflichtteil-Risiko schmälern.

Aussagen gem&auml;&szlig; aktueller Rechtslage, Stand: 05/2021

Diese Unterlage / Inhalte wurden zu Werbezwecken erstellt. Allein verbindliche Grundlage f&uuml;r den Erwerb von Deka Investmentfonds sind die jeweiligen Basisinformationsbl&auml;tter, die jeweiligen Verkaufsprospekte und die jeweiligen Berichte, die Sie bei Ihrer Sparkasse oder von der DekaBank Deutsche Girozentrale, 60625 Frankfurt und unter <a href="http://www.deka.de">www.deka.de</a> erhalten. Bitte lesen Sie diese, bevor Sie eine Anlageentscheidung treffen.

Eine Zusammenfassung der Anlegerrechte in deutscher Sprache inklusive weiterer Informationen zu Instrumenten der kollektiven Rechtsdurchsetzung erhalten Sie auf <a href="http://www.deka.de/beschwerdemanagement">www.deka.de/beschwerdemanagement</a>&nbsp; Die Verwaltungsgesellschaft des Investmentfonds kann jederzeit beschlie&szlig;en, den Vertrieb einzustellen.

Werbezwecke

Betreute Vermögen.

Was bleibt, ist ein enormer Beratungsbedarf der zuständigen Betreuer. Die Private Banking Abteilungen der Sparkassen stehen als fachlicher Ansprechpartner zur Verfügung und informieren über mögliche Fallstricke bei der Anlage des betreuten Vermögens.

Katalog für mündelsichere Anlageformen.

Das BGB geht zun&auml;chst als Regelanlageform von einer &bdquo;m&uuml;ndelsicheren&ldquo; Anlage aus (sogenannte &bdquo;M&uuml;ndelsicherheit&ldquo;). Als m&uuml;ndelsicher gelten Verm&ouml;gensanlagen, bei denen Wertverluste der Anlage praktisch ausgeschlossen sind. Sie sollen somit gegen Kurs- und Bonit&auml;tsrisiken weitgehend gesch&uuml;tzt sein. Der &sect;1807 enth&auml;lt einen Katalog von Anlageformen, in denen die Anlage von M&uuml;ndelgeld normalerweise erfolgen soll. Aus diesem Katalog soll der Betreuer die Geldanlagen f&uuml;r den Betreuten t&auml;tigen. Aufgelistet sind etwa Spareinlagen, Bundesanleihen oder Pfandbriefe.

Doch die Praxis hat die Rechtsprechung l&auml;ngst &uuml;berholt. In Zeiten von Niedrig- beziehungsweise sogar Minuszinsen reicht der pauschale Verweis auf &bdquo;m&uuml;ndelsicher&ldquo; nicht mehr aus. Der Betreuer ger&auml;t in einen Zielkonflikt: Zwar gibt es das &sbquo;Gebot der verzinslichen Anlegung&lsquo;, doch gerade in der derzeitigen historischen Niedrigzinsphase ist der Betreuer kaum in der Lage, Gelder festverzinslich zu einem Zinssatz anzulegen, der oberhalb der Inflation liegt. Die Gefahr einer schleichenden Kapitalvernichtung w&auml;chst.

Den Wünschen des Betreuten entsprechen.

&bdquo;Ber&uuml;cksichtigt der Betreuer &ndash; insbesondere bei verm&ouml;genden Betreuten &ndash; ausschlie&szlig;lich m&uuml;ndelsichere Anlageformen, l&auml;uft er Gefahr, sich m&ouml;glicherweise pflichtwidrig zu verhalten&ldquo;, erl&auml;utert Dominik Pastor, Referent an der Sparkassenakademie Niedersachsen (siehe Interview). Und abgesehen von einer m&ouml;glichen Schadenersatzpflicht, handelt der Betreuer m&ouml;glicherweise auch nicht im Sinne des Betreuten. Dabei hat, auch so steht es im BGB, der Betreuer den W&uuml;nschen des Betreuten zu entsprechen, sofern es nicht f&uuml;r ihn sch&auml;dlich ist. Der Betreuer ist somit angehalten, eine risikobegrenzte rentablere Anlageform f&uuml;r einen Teil des von ihm betreuten Verm&ouml;gens zu finden.

Auch deshalb dr&auml;ngen immer mehr Experten darauf, auch Investmentfonds bei der Geldanlage verm&ouml;gender Kunden unter rechtlicher Betreuung einzusetzen. Zwar geh&ouml;ren Investmentfonds nicht zu den aufgef&uuml;hrten m&uuml;ndelsicheren Anlageformen nach &sect; 1807. Dennoch sind zahlreiche Investmentfonds in verschiedenen Einzelf&auml;llen bereits von Betreuungsgerichten f&uuml;r die Anlage von betreutem Verm&ouml;gen zugelassen worden.

„Grundsätze einer wirtschaftlichen Vermögensverwaltung“ beachten.

Auch die Rechtsprechung hat mittlerweile zutreffend erkannt, dass gerade bei verm&ouml;genden Betreuten auch &bdquo;nicht m&uuml;ndelsichere&ldquo; Anlagen get&auml;tigt werden sollten beziehungsweise m&uuml;ssen. So hat der Gesetzgeber in &sect;1811 den gesetzlichen Vertretern die M&ouml;glichkeit einger&auml;umt, anstelle wenig zinsertr&auml;glicher m&uuml;ndelsicherer Geldanlagen auch andere Anlageformen zu w&auml;hlen, die mehr Ertrag bringen k&ouml;nnen, vorausgesetzt, sie laufen den Grunds&auml;tzen &bdquo;einer wirtschaftlichen Verm&ouml;gensverwaltung&ldquo; nicht zuwider.

Dieser Grundsatz besagt laut einem Urteil des OLG M&uuml;nchen aus dem Jahre 2009 im Wesentlichen Folgendes: Bei gr&ouml;&szlig;eren Verm&ouml;gen verlangt eine wirtschaftliche Verm&ouml;gensverwaltung eine Streuung &uuml;ber unterschiedliche Anlagearten. Somit sollten f&uuml;r l&auml;ngerfristige Anlagen auch Investmentfonds Ber&uuml;cksichtigung finden, da bei diesen eine zus&auml;tzliche Streuung im Vergleich zu einem Direktinvestment hinzukommt. Und laut OLG darf die Genehmigung des Betreuungsgerichts hierbei nicht generell versagt werden &ndash; auch nicht mit R&uuml;cksicht auf das Risiko von Kursschwankungen.

Solche nicht m&uuml;ndelsicheren Anlagen werden in &sect;1811 auch als &bdquo;andersartige Anlagen&ldquo; bezeichnet. Neben Investmentfonds z&auml;hlen dazu unter anderem auch Aktien, Edelmetalle, Unternehmensbeteiligungen sowie Immobilien. Der Erwerb bedarf stets der Genehmigung des Betreuungsgerichts.

Ihr Private Banking-Kundenberater bei der Sparkassen unterst&uuml;tzt Sie gerne mit <a href="/beratungsangebot/anlagestrategie" target="_self">individuellen Anlagestrategien</a> von Deka Private Banking. Durch das Zusammenspiel von Sparkasse und Deka Private Banking k&ouml;nnen einschl&auml;gige Erfahrungen bei der Suche nach L&ouml;sungen genutzt werden, die gute Aussichten auf eine Genehmigung durch Betreuungsgerichte haben.

BVI-Liste rechtlich nicht bindend.

Als eine erste Orientierung f&uuml;hrt der Fonds-Branchenverband BVI auf seiner Homepage eine Liste von den Investmentfonds, die bereits von verschiedenen Gerichten eine Genehmigung als &bdquo;andersartige&ldquo; Anlage (nach &sect; 1811 BGB) in Investmentfonds erhalten haben. Rechtlich bindend ist dies jedoch nicht, die Gerichte sind an die Entscheidung anderer Gerichte grunds&auml;tzlich nicht gebunden. Die Liste kann daher lediglich Entscheidungshilfe und Beilage f&uuml;r einen Genehmigungsantrag an das Gericht sein.

Immerhin plant der Gesetzgeber jetzt eine Reform des Vormundschaftsrechts. Ein entsprechender Regierungsentwurf liegt vor. Demnach soll vor allem der Katalog der m&uuml;ndelsicheren Anlagen (&sect;1807 des BGB, Nr. 1 bis 4) wegfallen. Au&szlig;erdem sollen unter anderem die Genehmigungspflichten vereinfacht werden. Geplant ist, dass die Gesetzesreform voraussichtlich Anfang 2023 in Kraft tritt.

Wichtigste Grundlage f&uuml;r die rechtliche Betreuung von Verm&ouml;gen ist das B&uuml;rgerliche Gesetzbuch &ndash; kurz BGB. Dort ist in mehreren Paragraphen dargelegt, wie der Betreuer das ihm anvertraute Verm&ouml;gen anzulegen hat. So hei&szlig;t es in &sect;1806 etwa: &bdquo;Der Vormund hat das zum Verm&ouml;gen des M&uuml;ndels geh&ouml;rende Geld verzinslich anzulegen, soweit es nicht zur Bestreitung von Ausgaben bereitzuhalten ist.&ldquo;

Unverhofft kommt oft. Plötzlicher Schlaganfall, ein schwerer Unfall oder die schleichende Demenz – es gibt viele Gründe für den Verlust der Entscheidungsfähigkeit, auch im Bereich der Finanzen. Wer nicht entsprechend vorgesorgt hat, erhält einen rechtlichen Betreuer. Die Auswirkungen auf die Verwaltung des eigenen Vermögens können gravierend sein.

Cyberangriffe im Unternehmen abwehren.

Zunehmende Digitalisierung des Mittelstands.

Die Digitalisierung gilt als wesentlicher Treiber für Innovationen, Wettbewerbsfähigkeit und Wachstum auf Unternehmens- wie auf gesamtwirtschaftlicher Ebene. Mit ihr werden Chancen f&uuml;r die Erschlie&szlig;ung neuer Wertschöpfungspotenziale sowie die Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit in breiten Teilen der Wirtschaft verbunden. Dass es zukünftig kaum möglich sein wird, neue Wertschöpfungspotenziale zu erschlie&szlig;en oder die bestehenden deutschen Wettbewerbsvorteile zu behaupten, wenn nicht adäquate Fähigkeiten im Bereich digitaler Technologien (weiter-)entwickelt werden, unterstreicht der <a href="https://www.kfw.de/PDF/Download-Center/Konzernthemen/Research/PDF-Dokumente-Digitalisierungsbericht-Mittelstand/KfW-Digitalisierungsbericht-2022.pdf" target="_blank">&bdquo;KfW-Digitalisierungsbericht Mittelstand 2022&ldquo;</a>.

Die aktuelle Studie attestiert Deutschland kontinuierlich rege Digitalisierungsaktivit&auml;ten. Der Anteil mittelst&auml;ndischer Unternehmen mit abgeschlossenen Digitalisierungsvorhaben liegt seit Jahren zwischen 30 und 40 Prozent. Gleichzeitig haben im Mittelstand die Ausgaben f&uuml;r Digitalisierungsprojekte deutlich zugenommen. Steigerungen der durchschnittlich investierten Mittel zeigen sich in jeder Unternehmensgrö&szlig;enklasse, der gr&ouml;&szlig;te Schub gehe vor allem von grö&szlig;eren Mittelständlern und Vorreiterunternehmen aus.

Gefahren durch Digitalisierung.

Auf dem Weg der Digitalisierung trifft die deutsche Volkswirtschaft jedoch auf eine rasant wachsende Zahl an Cyberangriffen. Laut einer aktuellen Umfrage des <a href="https://www.bitkom.org/Presse/Presseinformation/Wirtschaftsschutz-2022" target="_blank">IT-Branchenverbandes Bitkom</a> wurden im vergangenen Jahr 84 Prozent aller befragten Unternehmen in Deutschland Opfer eines Cyberangriffs. Der Verband beziffert die volkswirtschaftlichen Sch&auml;den auf insgesamt 203 Milliarden Euro, eine von Jahr zu Jahr steigende Zahl. Gem&auml;&szlig; <a href="https://www.agcs.allianz.com/news-and-insights/news/allianz-risk-barometer-2022-press-de.html" target="_blank">Allianz Risk Barometer 2022</a> werden Cybergefahren von Unternehmen weltweit als das gr&ouml;&szlig;te Gesch&auml;ftsrisiko eingestuft, noch vor Betriebsunterbrechungen und Naturkatastrophen. Digitalisierungsprozesse und die diesbez&uuml;glich immer intensivere Vernetzung der Wirtschaft gehen einher mit gr&ouml;&szlig;eren Angriffsoberfl&auml;chen. Wenn Unternehmen ihr Gesch&auml;ftsmodell digitalisieren, bieten sie auch verst&auml;rkt Ansatzpunkte f&uuml;r Cyberkriminelle.

Und das nicht erst seit der Pandemie: Wie aus einer <a href="https://www.kfw.de/%C3%9Cber-die-KfW/Newsroom/Aktuelles/Pressemitteilungen-Details_753216.html" target="_blank">Sonderauswertung</a> des KfW-Mittelstandspanels hervorgeht, sind in den Jahren 2018 bis 2020 bereits drei von zehn mittelst&auml;ndischen Unternehmen in Deutschland von Attacken aus dem Netz betroffen gewesen. Nach einer erfolgreichen Cyberattacke erhöht die Mehrheit der Unternehmen den Einsatz für einen besseren Schutz. Mehr als die Hälfte der in den vergangenen zwölf Monaten Betroffenen hat nach Angaben der <a href="https://www.tuev-verband.de/?tx_epxelo_file%5Bid%5D=925194&amp;cHash=11772152e3b993dd496a49e3e533076f" target="_blank">T&Uuml;V Cybersecurity-Studie 2023</a> zusätzliche Ma&szlig;nahmen für die IT-Sicherheit ergriffen, weitere 15 Prozent planen dies.

Cyberversicherung: Auf Details achten.

Grunds&auml;tzlich ist kein Unternehmen Cyberbedrohungen machtlos ausgeliefert. Der L&ouml;wenanteil der Angriffe lasse sich bereits durch das Einspielen von wichtigen Updates und <a href="https://praxistipps.focus.de/sicherheitspatch-was-ist-das-einfach-erklaert_102099" target="_blank">Sicherheitspatches</a> sowie ein entsprechendes Bewusstsein der Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern verhindern, zitiert die <a href="https://www.pwc.de/de/mittelstand/cyber-security/cybersicherheit-in-familienunternehmen.pdf" target="_blank">Studie</a> &bdquo;Cybersicherheit in Familienunternehmen&ldquo; der Wirtschaftsberatung PWC den Leiter des <a href="https://www.sit.fraunhofer.de/de/" target="_blank">Fraunhofer Instituts f&uuml;r Sichere Informationstechnologie</a>, Michael Waidner.

Auf eine Cyberversicherung, die im Angriffsfall den durch Betriebsunterbrechung und Systemwiederherstellung entstandenen Schaden reguliert, solle man sich dagegen nicht verlassen, auch wenn sich Versicherungen im Jahresbudget einplanen lassen. Dazu komme, dass sich Assekuranzen nur dann auf Vertr&auml;ge einlassen, wenn Unternehmen alle M&ouml;glichkeiten aussch&ouml;pfen, sich vor Cyberangriffen zu sch&uuml;tzen. Dazu z&auml;hlen das Managementsystem zur Informationssicherheit des Unternehmens genauso wie konkrete Sicherheitsma&szlig;nahmen, zum Beispiel Offline-Datensicherungen oder Cloud-Back-up-L&ouml;sungen, der Schutz sensibler Daten, Firewall-Strukturen sowie die Absicherung der Fernzugriffsm&ouml;glichkeiten auf IT- Systeme und Cloud-Dienste.

Neben dem h&auml;ufig schwierigen Zugang zu entsprechenden Versicherungsangeboten f&uuml;r kleine und mittlere Unternehmen sind vielen Kleinbetrieben ihre Schutzziele gar nicht bewusst, hei&szlig;t es beim <a href="https://www.mittelstandsbund.de/themen/digitalisierung/tagesspiegel-background-cyberversicherer-im-wartestand" target="_blank">Deutschen Mittelstands-Bund (DMB) e.V.</a>: &bdquo;Sie haben bislang nicht durchgespielt, wie ihr Worst-Case-Szenario aussehen k&ouml;nnte und gegen welches Restrisiko sie sich idealerweise versichern sollten. Daher f&auml;llt es ihnen schwer, eine geeignete Police aus dem gro&szlig;en Angebot zu selektieren. Erschwerend hinzu kommen schwammige Formulierungen in den Versicherungsbedingungen. H&auml;ufig wird eine Notfallhilfe bei einer Cyberattacke in Aussicht gestellt, aber wo sie ansetzt und wie weit sie geht, bleibt unklar&ldquo;.

Die Familie als potentielle Schwachstelle.

Vielen Familienunternehmen mit ihrem erh&ouml;hten Reputationsrisiko ist es besonders wichtig, in Cybersicherheit zu investieren, zumal der Familienverbund den Kriminellen zus&auml;tzliche M&ouml;glichkeiten er&ouml;ffnet, um ins Unternehmen einzudringen oder aber die Familienmitglieder selbst gef&auml;hrdet, wie die Studie von <a href="https://www.pwc.de/de/mittelstand/cyber-security/cybersicherheit-in-familienunternehmen.pdf" target="_blank">PwC</a> weiter ausf&uuml;hrt. Etwa wenn diese im privaten Umfeld die gleichen Passw&ouml;rter verwenden wie im Unternehmen oder innerhalb der Familie sensible Daten &uuml;ber Chat-Gruppen ausgetauscht werden. Ein besonderes Risiko besteht zudem, wenn Aufenthaltsort und Reisepl&auml;ne von Familienmitgliedern bekannt werden.

Auch f&uuml;r so genannte Social-Engineering-Angriffe gelten Familienunternehmen als besonders anf&auml;llig. Hierbei werden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bzw. Familienmitglieder als vermeintlich schw&auml;chste Glieder in der Sicherheitskette ausgenutzt und manipuliert. Beim sogenannten &bdquo;Cheftrick&ldquo; zum Beispiel geben sich Hacker als ein Vorstands- oder Familienmitglied aus und veranlassen eine dringende &Uuml;berweisung durch einen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern oder ein anderes Familienmitglied.

Weiterentwicklungen im Bereich K&uuml;nstliche Intelligenz / <a href="https://www.bsi.bund.de/DE/Themen/Unternehmen-und-Organisationen/Informationen-und-Empfehlungen/Kuenstliche-Intelligenz/Deepfakes/deepfakes_node.html" target="_blank">Deep-Fake</a> erleichtern solche Angriffe zus&auml;tzlich, da sich zum Beispiel die Stimme einer bestimmten Person leicht f&auml;lschen l&auml;sst. H&auml;ufig schrecken Unternehmerfamilien davor zur&uuml;ck, der firmeneigenen IT-Abteilung einen Zugriff auf intime Informationen aus dem Familienkreis zu gew&auml;hren und w&auml;hlen f&uuml;r den Betrieb ihrer digitalen Kommunikations- und Kollaborationsplattformen andere, weniger gesch&uuml;tzte Anbieter - nicht ohne Risiko.

Strengere Regelungen für Cybersecurity gewünscht.

Nicht zuletzt haben die Unternehmen hohe Erwartungen an den Gesetzgeber &ndash; eine deutliche Mehrheit w&uuml;nscht sich strengere Vorgaben f&uuml;r Cybersecurity in der Wirtschaft. Laut <a href="https://www.tuev-verband.de/?tx_epxelo_file%5Bid%5D=925194&amp;cHash=11772152e3b993dd496a49e3e533076f" target="_blank">T&Uuml;V Cybersecurity-Studie 2023</a> sprechen sich zwei Drittel der Befragten f&uuml;r konkrete Normen und Standards im Bereich Cybersecurity aus. Sie w&uuml;rden IT-Sicherheitsverantwortlichen helfen, das Bewusstsein f&uuml;r das Thema in der Gesch&auml;ftsleitung zu sch&auml;rfen und h&ouml;here Sicherheitsstandards in ihren Unternehmen umzusetzen.

Wenn es um IT-Sicherheit geht, können Sie im Bereich Finanzen und Vermögensanlage auf Ihre Sparkasse zählen. Die digitale Kommunikation und das Online-Banking entsprechen höchsten technischen Standards und neusten Sicherheitsvorkehrungen. Bei Fragen sprechen Sie Ihre Private Banking-Beraterin oder Ihren Private Banking-Berater an.

Mehr Cybersicherheit durch technische und organisatorische Prävention.

Eine gro&szlig;e Mehrheit der Unternehmen hat die Bedeutung der Cybersicherheit erkannt und sieht sie als essenziell f&uuml;r ihr Gesch&auml;ft. Cybersecurity ist f&uuml;r viele ein Wettbewerbsvorteil geworden und wird von Kunden und Partnern eingefordert. Dabei wird deutlich: IT-Sicherheit ist heute nicht nur f&uuml;r die IT-Abteilungen relevant, sondern auch f&uuml;r das Top-Management.

Cybersicherheit als Zyklus l&auml;sst sich in vier Phasen einteilen:

<ul>
	<li>Pr&auml;ventive Abwehr von Cyberangriffen (Protect)</li>
	<li>Erkennung von Attacken (Detect)</li>
	<li>Unmittelbare Reaktion und Abwehr des Angriffs (Response)</li>
	<li>Wiederherstellung des urspr&uuml;nglichen Zustandes samt notwendiger Verbesserungen (Recover)</li>
</ul>

Den h&ouml;chsten zus&auml;tzlichen Einsatz wollen Unternehmen beim pr&auml;ventiven Schutz leisten, damit es erst gar nicht zu einem erfolgreichen Angriff kommt: Fast die H&auml;lfte will hier nach T&Uuml;V-Angaben k&uuml;nftig investieren (45 Prozent).

Beispielhafte Maßnahmen im Bereich der Prävention.

Technisch:

<ul>
	<li>Nutzung von&nbsp;<a href="https://www.mittelstand-heute.com/privileged-access-management-pam-was-bedeutet-das" target="_blank">Privileged Access Management</a>&nbsp;(PAM), also den privilegierten Zugriff auf Infrastrukturen und Anwendungen</li>
	<li>Sicherung der Netzwerke etwa durch&nbsp;<a href="https://www.bsi.bund.de/DE/Themen/Verbraucherinnen-und-Verbraucher/Informationen-und-Empfehlungen/Cyber-Sicherheitsempfehlungen/Router-WLAN-VPN/Virtual-Private-Networks-VPN/virtual-private-networks-vpn_node.html#:~:text=Bei%20einem%20Virtual%20Private%20Network,Netzwerkkabel%20oder%20eine%20WLAN%20-Anbindung." target="_blank">VPN</a>-Zug&auml;nge und Nutzung von&nbsp;<a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Proxy_(Rechnernetz)" target="_blank">Mail Proxies&nbsp;</a>als Verst&auml;rkung der E-Mail-Sicherheit</li>
	<li>Einsatz einer hohen Passwortkomplexit&auml;t bzw. Zwei-Faktor-Authentifizierung</li>
	<li>Einsatz mehrerer Sicherheitsebenen</li>
	<li>Trennung unterschiedlicher Admin-Netze (<a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Virtual_Local_Area_Network" target="_blank">VLANs</a>) und Zug&auml;nge</li>
	<li>Physisch separate Sicherung von Backups und &Uuml;bung von Wiederherstellungen</li>
</ul>

Organisatorisch:

<ul>
	<li>Definition und Bekanntmachung der kritischen Kernprozesse im Unternehmen</li>
	<li>Definition und &Uuml;bung von &bdquo;Papier/Bleistift-Prozessen&ldquo; &rarr; Das Gesch&auml;ft muss im Ernstfall auch ohne IT funktionieren k&ouml;nnen</li>
	<li>Vorbereitung einer&nbsp;<a href="https://de.wikipedia.org/wiki/R%C3%BCckfallebene#:~:text=R%C3%BCckfallebene%20(englisch%20fallback%20level)%20ist,Konzeption%20von%20Bremsanlagen%20oder%20Lenkung." target="_blank">Fallback-L&ouml;sung</a>&nbsp;zur &bdquo;Office-Ebene&ldquo;, gegebenenfalls auch mit einer separaten Plattform (z.B. Google Suite)</li>
</ul>

Aufw&auml;ndige Praxis-Tests spielen ebenfalls eine wichtige Rolle. Bei so genannten &bdquo;<a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Penetrationstest_(Informatik)" target="_blank">Penetrationstests</a>&ldquo; greifen beauftragte IT-Experten auf der Suche nach potenziellen Schwachstellen die Infrastruktur eines Unternehmen an. In Notfall&uuml;bungen werden dann die Abl&auml;ufe im Fall eines IT-Angriffs durchgespielt. Immer mehr Unternehmen f&uuml;hren f&uuml;r die IT-Sicherheit relevante Zertifizierungen ein. Auch w&auml;hrend einer Zertifizierung kommt es darauf an, Know-how im IT-Sicherheitsbereich aufzubauen und entsprechende Strukturen und Prozesse einzuf&uuml;hren oder zu verbessern.

Quellen: T&Uuml;V, PwC

Eine gro&szlig;e Mehrheit der Unternehmen hat die Bedeutung der Cybersicherheit erkannt und sieht sie als essenziell für ihr Geschäft. Cybersecurity ist für viele ein Wettbewerbsvorteil geworden und wird von Kunden und Partnern eingefordert. Dabei wird deutlich: IT-Sicherheit ist heute nicht nur für die IT-Abteilungen relevant, sondern auch für das Top-Management. 
Cybersicherheit als Zyklus l&auml;sst sich in vier Phasen einteilen:

<ul>
	<li>Präventive Abwehr von Cyberangriffen (Protect)</li>
	<li>Erkennung von Attacken (Detect)</li>
	<li>Unmittelbare Reaktion und Abwehr des Angriffs (Response)</li>
	<li>Wiederherstellung des ursprünglichen Zustandes samt notwendiger Verbesserungen (Recover)</li>
</ul>

Den höchsten zusätzlichen Einsatz wollen Unternehmen beim präventiven Schutz leisten, damit es erst gar nicht zu einem erfolgreichen Angriff kommt: Fast die Hälfte will hier nach T&Uuml;V-Angaben künftig investieren (45 Prozent)

Beispielhafte Ma&szlig;nahmen im Bereich der Pr&auml;vention

Technisch:

<ul>
	<li>Nutzung von&nbsp;<a href="https://www.mittelstand-heute.com/privileged-access-management-pam-was-bedeutet-das" target="_blank">Privileged Access Management</a>&nbsp;(PAM), also den privilegierten Zugriff auf Infrastrukturen und Anwendungen</li>
	<li>Sicherung der Netzwerke etwa durch&nbsp;<a href="https://www.bsi.bund.de/DE/Themen/Verbraucherinnen-und-Verbraucher/Informationen-und-Empfehlungen/Cyber-Sicherheitsempfehlungen/Router-WLAN-VPN/Virtual-Private-Networks-VPN/virtual-private-networks-vpn_node.html#:~:text=Bei%20einem%20Virtual%20Private%20Network,Netzwerkkabel%20oder%20eine%20WLAN%20-Anbindung." target="_blank">VPN</a>-Zug&auml;nge und Nutzung von&nbsp;<a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Proxy_(Rechnernetz)" target="_blank">Mail Proxies&nbsp;</a>als Verst&auml;rkung der E-Mail-Sicherheit</li>
	<li>Einsatz einer hohen Passwortkomplexit&auml;t bzw. Zwei-Faktor-Authentifizierung</li>
	<li>Einsatz mehrerer Sicherheitsebenen</li>
	<li>Trennung unterschiedlicher Admin-Netze (<a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Virtual_Local_Area_Network" target="_blank">VLANs</a>) und Zug&auml;nge</li>
	<li>Physisch separate Sicherung von Backups und &Uuml;bung von Wiederherstellungen</li>
</ul>

Organisatorisch:

<ul>
	<li>Definition und Bekanntmachung der kritischen Kernprozesse im Unternehmen</li>
	<li>Definition und &Uuml;bung von &bdquo;Papier/Bleistift-Prozessen&ldquo; &rarr; Das Gesch&auml;ft muss im Ernstfall auch ohne IT funktionieren k&ouml;nnen</li>
	<li>Vorbereitung einer&nbsp;<a href="https://de.wikipedia.org/wiki/R%C3%BCckfallebene#:~:text=R%C3%BCckfallebene%20(englisch%20fallback%20level)%20ist,Konzeption%20von%20Bremsanlagen%20oder%20Lenkung." target="_blank">Fallback-L&ouml;sung</a>&nbsp;zur &bdquo;Office-Ebene&ldquo;, gegebenenfalls auch mit einer separaten Plattform (z.B. Google Suite)</li>
</ul>

Aufwändige Praxis-Tests spielen ebenfalls eine wichtige Rolle. Bei so genannten &bdquo;<a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Penetrationstest_(Informatik)" target="_blank">Penetrationstests</a>&ldquo; greifen beauftragte IT-Experten auf der Suche nach potenziellen Schwachstellen die Infrastruktur eines Unternehmen an. In Notfallübungen werden dann die Abläufe im Fall eines IT-Angriffs durchgespielt. Immer mehr Unternehmen führen für die IT-Sicherheit relevante Zertifizierungen ein. Auch während einer Zertifizierung kommt es darauf an, Know-how im IT-Sicherheitsbereich aufzubauen und entsprechende Strukturen und Prozesse einzuführen oder zu verbessern.

Quellen: T&Uuml;V, PwC

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Die fortschreitende Digitalisierung bietet Unternehmen wichtige neue Möglichkeiten, verschiebt allerdings auch die Risikolage. Kriminellen eröffnen sich zahlreiche Angriffspunkte und vor allem Familienunternehmen sind ein attraktives Ziel. Mit einem geeigneten Plan und vorausschauendem Handeln behalten Verantwortliche in KMUs die Fäden in der Hand.

Aussagen gem&auml;&szlig; aktueller Rechtslage, Stand: 01/2021

Das Behindertentestament.

Gleichberechtigte Teilhabe für Menschen mit Behinderung.

In Deutschland lebten zum Jahresende 2019 rund&nbsp;<a href="https://www.destatis.de/DE/Themen/Gesellschaft-Umwelt/Gesundheit/Behinderte-Menschen/_inhalt.html" target="_blank">7,9 Millionen schwerbehinderte Menschen</a>. Davon waren rund 2 % Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren. Zur gleichberechtigten Teilhabe dieser Menschen am Leben in der Gesellschaft k&ouml;nnen diese von staatlicher Seite finanzielle Unterst&uuml;tzungen im Alltag und im Arbeitsleben erhalten. Der Unterst&uuml;tzungsumfang versteht sich jedoch als eine Art von Grundsicherung. &Uuml;ber die Grundsicherung hinaus k&ouml;nnen Eltern ihrem Kind mit Behinderung z.B. besondere Therapieangebote und Annehmlichkeiten wie Urlaube, Restaurantbesuche oder Hobbys finanzieren.

Erbregelung ohne Testament.

Verstirbt ein Elternteil, und das Kind mit Behinderung erbt, muss diese Erbschaft &ndash; sofern das eigene Arbeitseinkommen zur Selbstversorgung nicht ausreicht und von Freibetr&auml;gen abgesehene &ndash; f&uuml;r den Lebensunterhalt und die gesellschaftliche Teilhabe eingesetzt werden. Staatliche Leistungen flie&szlig;en dann zun&auml;chst nicht mehr oder nur noch begrenzt.

Um zu verhindern, dass sich die pers&ouml;nliche Versorgungssituation des Kindes mit Behinderung trotz bzw. gerade durch eine Erbschaft nicht verbessert, sondern vielleicht sogar verschlechtert, d&uuml;rfte manchem spontan der Gedanken einer Enterbung kommen. Eine Enterbung h&auml;tte jedoch genau den gegenteiligen Effekt. Der Sozialhilfetr&auml;ger w&uuml;rde n&auml;mlich den gesetzlichen Pflichtteil des Kindes mit Behinderung einfordern und diesen Anspruch direkt auf sich &uuml;berleiten.

Gefahr der Zerschlagung des Vermögens.

Insbesondere f&uuml;r unternehmerisch gepr&auml;gte Verm&ouml;gen und Verm&ouml;gen mit hoher Immobilienquote birgt dies das Risiko, dass zur Schaffung entsprechender Liquidit&auml;t ein Verkauf erforderlich wird und dadurch eine Zerschlagung des Verm&ouml;gens droht.

Damit ein Kind mit Behinderung eine Erbschaft nicht f&uuml;r den Lebensunterhalt einsetzen muss, sondern f&uuml;r sein spezifisches Wohlergehen verwendet werden kann, hat sich in der Praxis das sog. &bdquo;Behindertentestaments&ldquo; bew&auml;hrt.

Die Sparkasse unterstützt Sie bei Ihren Fragen rund um Erbschaft und Vermögen. Gerade wenn es um den Nachlass für Menschen bzw. Angehörige mit Behinderung geht, ist professionelle Hilfe eine wichtige Unterstützung. Die Sparkasse berät Sie, wie Sie für Ihr Vermögen optimale Lösungen finden, die zu Ihren Vorstellungen und Wünschen passen. Gemeinsam mit der Sparkasse finden Sie die passenden Anlagemöglichkeiten für Ihr Vermögen – ob geerbt oder für ein Erbe vorgesehen. Vereinbaren Sie einfach einen Termin mit Ihrem Private Banking-Berater.

Durch eine Erbschaft, die (etwas) h&ouml;her ist als der Pflichtteil, kann vermieden werden, dass der Sozialhilfetr&auml;ger eine M&ouml;glichkeit zum Zugriff auf das Verm&ouml;gen erh&auml;lt.

Als Vorerbe stehen dem Kind mit Behinderung zu Lebzeiten die Einnahmen und Ertr&auml;ge aus dem ererbten Verm&ouml;gen zur Verf&uuml;gung.

Besonderheiten des Behindertentestaments.

Im Vergleich zu anderen, h&auml;ufiger gew&auml;hlten testamentarischen Regelungen, wie z. B. dem&nbsp;<a href="/themenwelt/inhalt/berliner-testament" target="_self">Berliner Testament</a>, zeichnet sich ein &bdquo;Behindertentestament&ldquo; vor allem durch zwei wesentliche Aspekte aus.

Exkurs.

Im einem Umfeld anhaltend niedriger Zinsen bildet eine&nbsp;<a href="/beratungsangebot/anlagestrategie" target="_self">passgenaue Anlagestrategie</a>&nbsp;die Basis zur langfristige Erzielung von Ertr&auml;gen. Durch die Kombination unterschiedlicher Anlageklassen kann das Risiko gestreut, und verschiedene Ertragsquellen genutzt werden. Weitere Informationen zu individuellen Anlagestrategien finden Sie&nbsp;<a href="/beratungsangebot/anlagestrategie" target="_self">HIER</a>.

Ein nicht befreiter Vorerbe darf allerdings nicht die Substanz des Verm&ouml;gens verbrauchen bzw. Immobilie oder unternehmerisches Verm&ouml;gen ohne Zustimmung des Nacherben ver&auml;u&szlig;ern. Nach dem Tod des nicht befreiten Vorerben erbt dann ein Nacherbe das Verm&ouml;gen. Nacherben k&ouml;nnten z.B. Geschwisterkinder, Freunde oder etwa die Pflegeeinrichtung sein, in der das Kind mit Behinderung gelebt hat.

Die Kombination dieser beiden testamentarischen Regelungen sorgt also daf&uuml;r, dass das Verm&ouml;gen vor dem Zugriff des Sozialhilfetr&auml;gers gesch&uuml;tzt ist, das Kind mit Behinderung von Ertr&auml;gen aus dem ererbten Verm&ouml;gen profitiert und das Verm&ouml;gen f&uuml;r Nacherben erhalten bleibt.

Wichtige Rolle: Der Testamentsvollstrecker.

In einem Behindertentestament sollte zus&auml;tzlich ein Testamentsvollstrecker benannt werden. Dieser soll das Erbe dauerhaft verwalten und insbesondere die Ertr&auml;ge f&uuml;r alles verwenden, was dazu dient, die Lebensqualit&auml;t des Kindes mit Behinderung zu verbessern.

Solange beide Elternteile noch leben, k&ouml;nnten sie sich gegenseitig f&uuml;r den Fall ihres Versterbens als Testamentsvollstrecker einsetzen. Sobald beide Eltern verstorben sind, erh&auml;lt au&szlig;erdem der Betreuer des Kindes mit Behinderung eine wachsende Bedeutung. Der Betreuer entscheidet z.B., wo das Kind lebt oder von welchen &Auml;rzten es behandelt wird. Da der Testamentsvollstrecker gegen&uuml;ber dem Betreuer eine Rechenschaft &uuml;ber die Verwendung der Ertr&auml;ge aus dem Verm&ouml;gen ablegen muss, aber auch eine gewisse Kontrolle auf den Betreuer aus&uuml;bt, erscheint es sinnvoll, nicht die gleiche Person f&uuml;r beide Funktionen zu benennen.

Um potentielle Interessenkonflikte zwischen Nacherben und Testamentsvollstreckung zu vermeiden, sollte als Testamentsvollstrecker eine &bdquo;neutrale&ldquo; Person gew&auml;hlt werden. Als Betreuer kommen aufgrund der viel engeren pers&ouml;nlichen Beziehung oft Geschwisterkinder in Frage.

Konfliktpotential reduzieren.

Weiterem Konfliktpotential durch Erbengemeinschaften, die sich bei der Vorerbschaft des Kindes mit Behinderung und einem &uuml;berlebenden Elternteil oder mit Geschwistern nicht vermeiden lassen, sollte insb. zum Schutz vor Zersplitterung des Verm&ouml;gens mit m&ouml;glichst klaren Regeln begegnet werden. Insbesondere bei unternehmerischen Verm&ouml;gen sollten sich die Eltern dar&uuml;ber im Klaren sein, dass der &ndash; eventuell familienfremde &ndash; Testamentsvollstrecker f&uuml;r das Kind mit Behinderung gegen seine Geschwister mitsprechen und mitentscheiden kann.

Ein Ansatz zur Abmilderung dieses Konfliktpotentials k&ouml;nnte darin bestehen, den verschiedenen Erben konkrete Verm&ouml;gensgegenst&auml;nde per Verm&auml;chtnis zuzusprechen. Verm&auml;chtnisse werden auf das Erbe und den Pflichtteil angerechnet.

Eltern mit gro&szlig;em Verm&ouml;gen sollten au&szlig;erdem dar&uuml;ber nachdenken, Verm&ouml;gen bereits lebzeitig an die Kinder zu &uuml;bertragen, um Freibetr&auml;ge f&uuml;r den steuerfreien &Uuml;bergang ggf. auch mehrfach nutzen zu k&ouml;nnen. In Familien mit einem Kind mit Behinderung sollten Schenkungen fr&uuml;hzeitig erfolgen, da der Sozialhilfetr&auml;ger innerhalb einer Zehnjahresfrist sonst einen Pflichtteilserg&auml;nzungsanspruch gegen&uuml;ber Geschwisterkindern geltend machen, und auf sich &uuml;berleiten kann.

Wie wir gesehen haben, lassen sich &uuml;ber eine Kombination aus Behindertentestament und passgenauer Anlagestrategie zwei Ziele verwirklichen: Das Kind mit Behinderung kann Ertr&auml;ge aus ererbtem elterlichen Verm&ouml;gen f&uuml;r sich nutzen. Die Verm&ouml;genssubstanz bleibt doch f&uuml;r andere Familienmitglieder erhalten, so dass sie sp&auml;ter dar&uuml;ber verf&uuml;gen k&ouml;nnen.

Erbt ein Kind mit Behinderung, muss es die Erbschaft meist für Lebensunterhalt und gesellschaftliche Teilhabe einsetzen. Staatliche Hilfeleistungen fließen dann nicht mehr oder nur begrenzt. Das Kind ist nicht bessergestellt als zuvor, es droht eine Zerschlagung des Erbes. Enterbung ist jedoch keine Lösung – helfen kann ein "Behindertentestament".

Das digitale Erbe verwalten.

Verblüffende Unwissenheit über das digitale Erbe.

Das Thema &bdquo;Digitaler Nachlass&ldquo; gewinnt in unserer vernetzten Welt immer mehr an Bedeutung und ist l&auml;ngst im Alltag vieler Hinterbliebener angekommen. Doch nicht einmal die H&auml;lfte der Internetnutzer hierzulande k&uuml;mmert sich um sein digitales Erbe, wie eine repr&auml;sentative Umfrage des Digitalverbands Bitkom aus dem vergangenen Jahr ergab. Immerhin zwei Drittel der Befragten erkl&auml;rten, dass ihnen Informationen dazu fehlten, wie denn der digitale Nachlass &uuml;berhaupt zu regeln sei.

Zun&auml;chst einmal: Der digitale Nachlass umfasst das gesamte digitale Verm&ouml;gen einer Person, also Immaterialg&uuml;terrechte, Domainrechte sowie s&auml;mtliche Vertragsbeziehungen zwischen Anbietern und Personen hinsichtlich der Nutzung des Internets selbst, aber auch hinsichtlich diverser Internetdienstleistungen, und damit auch die Nutzung aller Accounts und Daten des Erblassers im Internet.

Digitale Verträge gehen auf die Erben über.

Nach einem&nbsp;<a href="http://juris.bundesgerichtshof.de/cgi-bin/rechtsprechung/document.py?Gericht=bgh&amp;Art=pm&amp;Datum=2018&amp;Sort=3&amp;nr=85390&amp;pos=0&amp;anz=11" target="_blank">Urteil</a>&nbsp;des Bundesgerichtshofes (BGH) aus dem Jahre 2018 gehen Vertr&auml;ge etwa mit Kommunikationsprovidern oder sozialen Netzwerken auf die Erben &uuml;ber, sofern zu Lebzeiten nichts anderes bestimmt wurde. Damit ist klar: Der digitale Nachlass ist wie das Erbe von Gegenst&auml;nden zu behandeln. Das hei&szlig;t, dass die Erben &uuml;ber alle pers&ouml;nlichen Daten des Verstorbenen in E-Mail-Diensten und &uuml;ber seine Konten in sozialen Netzwerken verf&uuml;gen k&ouml;nnen.

Immerhin: Einige Anbieter digitaler Dienste bieten ihren Kunden die Option, in den Einstellungen zur Privatsph&auml;re selbst festzulegen, was mit dem eigenen Profil nach dem Ableben passieren soll. Also: Welche Person soll Zugriff erhalten oder sollen alle Daten komplett gel&ouml;scht werden? Falls die Hinterbliebenen jedoch keinen Zugriff auf das Konto haben, m&uuml;ssen sie bei den Social-Media-Plattformen &uuml;ber das Ableben des Nutzers informieren. Meist m&uuml;ssen die Erben einen Todesnachweis erbringen sowie ihr Verwandtschaftsverh&auml;ltnis zur betreffenden Person beweisen. Erst nach einer Pr&uuml;fung der Angaben wird das Konto gel&ouml;scht.

Hoher Aufwand für Hinterbliebene.

Die Praxis zeigt, dass es f&uuml;r die Hinterbliebenen h&auml;ufig sehr m&uuml;hselig ist, Zugang zu allen Online-Konten zu erhalten und die digitalen Spuren des Verstorbenen zu verfolgen. Zudem besteht die Gefahr, dass Kosten f&uuml;r Abos, Apps oder andere Dienste einfach weiterlaufen &ndash; die Kosten tragen dann die Erben.

Ein gro&szlig;es Risiko betreffen die sogenannten virtuellen Geldb&ouml;rsen (Wallets). Denn digitale Assets wie Kryptow&auml;hrungen sind mittlerweile immer h&auml;ufiger Teil des Verm&ouml;gens von nat&uuml;rlichen Personen, aber auch von Unternehmen. Und wenn die erforderlichen Passw&ouml;rter f&uuml;r den Zugang zu den digitalen Assets nicht an die Erben weitergereicht werden, geht der Zugriff darauf unwiderruflich verloren. Schlie&szlig;lich gibt es &ndash; anders als bei einem klassischen Bankkonto der Fall &ndash; f&uuml;r digitale Assets keine zentrale Verwahrstelle wie eine Bank, an die sich Erben wenden k&ouml;nnen.

Wie Erben vorgehen sollten.

Ohne eindeutige Anweisungen beziehungsweise eine Vollmacht ist es schwierig, das digitale Erbe eines Verwandten zu regeln. Wenn das der Fall sein sollte, sollten sich die Hinterbliebenen zun&auml;chst einen &Uuml;berblick verschaffen und dann Dokumente wie Sterbe- aber auch Geburtsurkunden als Nachweis sammeln, Passwortlisten suchen (auch auf externen Speichermedien) sowie die Anbieter kontaktieren, um Zugriff auf Konten zu erhalten.

Um das zu vermeiden, sollte sich jeder Erblasser fr&uuml;hzeitig um die Regelung des eigenen Nachlasses k&uuml;mmern, und zwar sowohl des analogen wie auch des digitalen. Sinnvoll ist es, eine Person des Vertrauens als digitalen Nachlassverwalter zu bestimmen, die sich nach dem Tod um die Rechte und Pflichten aus Vertr&auml;gen mit Internetdiensten k&uuml;mmert. In dieser Vollmacht sollte auch festgelegt werden, dass sich diese Person bereits um die digitalen Angelegenheiten k&uuml;mmert, wenn das zu Lebzeiten beispielsweise durch Krankheit nicht mehr m&ouml;glich ist.

Zwischen privaten und unternehmerischen Nachlass trennen.

Au&szlig;erdem sollte unbedingt eine Liste mit allen Konten einschlie&szlig;lich der Passw&ouml;rter angelegt werden. Sie sollte stets aktuell gehalten und ausgedruckt an einem sicheren Ort oder als Dokument auf einem verschl&uuml;sselten USB-Stick hinterlegt werden. Und sofern es einen unternehmerischen Hintergrund gibt, sollte unbedingt zwischen Regelungen f&uuml;r den privaten und den unternehmerischen Nachlass getrennt werden.

Nach Angaben des Digitalverbands Bitkom ist die Methode, kommerzielle Plattformen oder Apps f&uuml;r die digitale Nachlassplanung zu nutzen, hierzulande erst sehr wenig verbreitet. Dabei gibt es l&auml;ngst spezielle Passwortmanager wie den Dokumente- und Passwortmanager&nbsp;<a href="https://www.s-trust.de/" target="_blank">S-Trust</a>&nbsp;der S-Finanzgruppe, in denen alle Online-Konten samt Zugangsdaten &uuml;bersichtlich und verschl&uuml;sselt hinterlegt sind. Das &bdquo;Master-Passwort&ldquo; erh&auml;lt dann die vom Erblasser festgelegte Vertrauensperson.

Nichts dem Zufall überlassen.

Was jedoch erschwerend hinzu kommt: H&auml;ufig ist nicht nur eine Person alleine Erbe des Gesamtverm&ouml;gens, umso wichtiger ist es, dass man fr&uuml;hzeitig bestimmt, welche Person sich um die Konten sowie Accounts k&uuml;mmert. Wenn gleich mehrere Personen bevollm&auml;chtigt werden sollen, muss eindeutig sein, wer welche Befugnisse haben soll.

Man kann den digitalen Nachlass auch in einem Testament regeln. Dieses muss ebenso alle Zugangsdaten zu E-Mail-Konten und anderen Internet-Diensten enthalten. Man kann darin festlegen, dass nur bestimmte Personen Einblick in die Daten erhalten. Klar ist: Wer sein digitales Erbe schon zu Lebzeiten ordentlich regelt, macht seinen Hinterbliebenen vieles leichter.

So erleichtern Sie Ihren Angehörigen die Verwaltung Ihres digitalen Nachlasses:

Die Sparkasse unterstützt Sie bei allen Fragen zum Generationenmanagement. Vereinbaren Sie einfach einen Termin mit Ihrer Private Banking-Beraterin oder Ihrem Private Banking-Berater.

Ob soziale Netzwerke, Online-Konten, Streaming- sowie Cloud-Dienste oder auch nur der E-Mail-Zugang – wer das Internet nutzt, verfügt heute in der Regel über eine Vielzahl an Accounts. Doch was passiert eigentlich mit den digitalen Spuren im Netz nach dem Tod? In der Regel nichts. Es sei denn, man kümmert sich frühzeitig um sein digitales Erbe.

Aussagen gem&auml;&szlig; aktueller Rechtslage, Stand: 05/2022

Das Hinweisgeberschutzgesetz.

Ans Tageslicht bringen.

In Frankreich, England und den USA gibt es sie bereits: Nationale Gesetze, die Whistleblowern, im Deutschen oft Hinweisgeber genannt, Schutz gew&auml;hren und damit eine Kultur in Unternehmen und Organisationen f&ouml;rdern, die dazu animieren Missst&auml;nde aufzudecken.&nbsp;Hinweisgeber wollen meist fr&uuml;hzeitig etwa &uuml;ber unethische Gesch&auml;ftspraktiken oder missbr&auml;uchliche Verhaltensweisen berichten - und zwar bevor m&ouml;gliche negative Konsequenzen daraus entstehen. Damit gehen diese Personen oftmals gro&szlig;e pers&ouml;nliche Risiken ein. Whistleblower verfolgen vor allem das Ziel, Aufmerksamkeit auf Fehlverhalten oder illegale Machenschaften zu lenken, die von Interesse f&uuml;r die &Ouml;ffentlichkeit sind.&nbsp;Die Szenarien f&uuml;r Whistleblowing k&ouml;nnen ganz unterschiedlich sein - von Korruption, Diskriminierung und Bel&auml;stigung am Arbeitsplatz &uuml;ber Gesetzesverst&ouml;&szlig;e, Straftaten und Menschenrechtsverletzungen bis hin zu Missmanagement, Insiderhandel und Datenmissbrauch.

Das wohl prominenteste Beispiel f&uuml;r einen Hinweisgeber auf der Ebene internationaler Beziehungen ist Edward Snowden. Der US-Amerikaner enth&uuml;llte 2013 die weltweiten Spionageaktivit&auml;ten des US-Geheimdienstes NSA.&nbsp;Hintergrund war die gro&szlig;angelegte &Uuml;berwachung der globalen Telekommunikation und des &sbquo;World Wide Web&lsquo; seit 2007 durch die Vereinigten Staaten und Gro&szlig;britannien - allerdings ohne konkrete Verdachtsf&auml;lle. Beide L&auml;nder rechtfertigten ihr Vorgehen damit, terroristische Anschl&auml;ge vorzubeugen.&nbsp;Die Amerikaner werfen Edward Snowden die Gef&auml;hrdung der nationalen Sicherheit vor; seine R&uuml;ckkehr in die USA ist undenkbar, er lebt bis heute im Exil.&nbsp;Auch hierzulande haben Whistleblower f&uuml;r Aufsehen gesorgt, wie zum Beispiel im Fall einer Apotheke in Bottrop, der sich 2016 als einer der gr&ouml;&szlig;ten Medizinskandale in der bundesdeutschen Geschichte herausstellte. Der damalige kaufm&auml;nnische Leiter wurde fristlos entlassen, nachdem er aufgedeckt hatte, dass der Apothekeninhaber jahrelang Kochsalzl&ouml;sungen als angeblich individuell zusammengestellte Krebsmedikamente f&uuml;r schwerkranke Patienten missbrauchte und diese gegen&uuml;ber den Krankenkassen entsprechend abrechnete.

EU-Initiative stützt Whistleblower.

Besch&auml;ftigte nehmen Missst&auml;nde in Unternehmen und Beh&ouml;rden oftmals als erste wahr und k&ouml;nnen durch ihre Hinweise daf&uuml;r sorgen, dass Rechtsverst&ouml;&szlig;e aufgedeckt, untersucht, verfolgt und unterbunden werden. Noch immer gibt es in Deutschland keinen ausreichenden Schutz f&uuml;r Hinweisgeber vor K&uuml;ndigung oder anderen pers&ouml;nlichen Nachteilen. Der Aspekt der Treue gegen&uuml;ber dem Arbeitgeber wiegt schwer, weshalb es Whistleblowern hierzulande besonders schwer haben. Bislang gibt es nur wenige Regelungen, die Hinweisgebende konkret vor m&ouml;glichen Repressalien, wie einer fristlosen K&uuml;ndigung, sch&uuml;tzen. So sieht die deutsche Gesetzgebung bislang nur f&uuml;r wenige Branchen eine gesetzliche Verpflichtung zum Aufbau eines&nbsp;<a href="https://www.haufe.de/compliance/management-praxis/compliance/bedeutung-von-compliance-fuer-unternehmen_230130_474234.html" target="_blank">Compliance</a>-Systems vor, wie zum Beispiel Banken und Finanzinstitute. Mit der Umsetzung der&nbsp;<a href="https://ec.europa.eu/info/aid-development-cooperation-fundamental-rights/your-rights-eu/whistleblowers-protection_de" target="_blank">EU-Whistleblowing-Richtlinie</a>&nbsp;und einem entsprechenden nationalen Gesetz zum Schutz von Hinweisgebern soll sich dies ab diesem Jahr &auml;ndern.

Damit werden alle Unternehmen mit mehr als 50 Besch&auml;ftigten sowie der &ouml;ffentliche Sektor und Gemeinden ab 10.000 Einwohnern in der EU dazu verpflichtet, ein internes Hinweisgebersystem einzuf&uuml;hren. Die EU-Staaten hatten zwei Jahre Zeit, die Anforderungen in nationale Gesetze zu &uuml;berf&uuml;hren. Die Frist endete im Dezember 2021, die Deutschland zun&auml;chst verstreichen lie&szlig;.&nbsp;Dadurch liegt nun der Druck auf Seiten des deutschen Gesetzgebers, die EU-Vorgaben m&ouml;glichst schnell umzusetzen.&nbsp;Deutsche Unternehmen sollten sich darauf einstellen, dass sie noch in 2022 zur Einrichtung von Meldestellen und internen Meldekan&auml;len&nbsp;angehalten werden. In Anbetracht der wegen Verzugs von der EU-Kommission gegen Deutschland eingeleiteten Vertragsverletzungsverfahren sind gro&szlig;z&uuml;gige &Uuml;bergangsfristen nicht zu erwarten. F&uuml;r Unternehmen mit 50 bis 249 Mitarbeitern gilt nach derzeitigen Kenntnisstand allerdings eine &Uuml;bergangsfrist: Sie haben bis sp&auml;testens 17. Dezember 2023 eine Meldestelle einzurichten.

Hinweisgeber haftungsfrei stellen.

Nach dem Willen der EU soll es nicht m&ouml;glich sein, sich als Arbeitgeber auf Loyalit&auml;tsklauseln in Vertr&auml;gen oder Vertraulichkeits- bzw. Geheimhaltungsvereinbarungen st&uuml;tzen zu d&uuml;rfen, um Hinweisgebern den Schutz zu versagen oder sie f&uuml;r die Meldung von Informationen &uuml;ber Verst&ouml;&szlig;e bzw. eine diesbez&uuml;gliche Offenlegung zu sanktionieren. Dies schafft den Rechtsrahmen, damit Hinweisgeber weder zivil-, straf- oder verwaltungsrechtlich noch in Bezug auf ihre Besch&auml;ftigung haftbar gemacht werden k&ouml;nnen.

&Uuml;ber einen Hinweisgeberkanal kann die systematische und vertrauliche &Uuml;bermittlung von Informationen seitens Mitarbeiter und Lieferanten, ein gesch&uuml;tzter Dialog zwischen anonymen Hinweisgebern und dem&nbsp;Compliance-Beauftragten&nbsp;sowie die Bearbeitung und Dokumentation der Meldungen sichergestellt werden.&nbsp;Hinweisgebersysteme gelten als effektivste Instrumente f&uuml;r die Pr&auml;vention und Aufkl&auml;rung von Korruption, Missst&auml;nden und&nbsp;Compliance-Verst&ouml;&szlig;en. Rund 40 Prozent der weltweiten Betrugsf&auml;lle in Unternehmen und Organisationen werden nach Informationen des&nbsp;<a href="https://www.acfe.com/fraud-resources/report-to-the-nations-archive" target="_blank">ACFE Report to the Nations</a>&nbsp;von Hinweisgebern enth&uuml;llt.

Für die Einrichtung von Meldekanälen bieten sich verschiedene Optionen an:

Der direkte Kontakt am Telefon kann sich nachteilig auf die informative Offenheit des Hinweisgebers auswirken. Unternehmen k&ouml;nnen die Akzeptanz der Nutzung einer Hotline dadurch erleichtern, dass die telefonischen Meldungen z.B. von einer externen Ombudsperson entgegengenommen werden.

Eine moderne M&ouml;glichkeit ist die Einf&uuml;hrung eines Systems f&uuml;r geschriebene (Chat-Bot) oder gesprochene Nachrichten (Talk-Bot). Bei Letzterem wandelt das System die Sprachnachricht in Text um. Allerdings sind solche L&ouml;sungen technisch nicht einfach umzusetzen und ben&ouml;tigen sehr oft die Unterst&uuml;tzung von externen Dienstleistern.

Diese steht dem Hinweisgeber f&uuml;r Meldungen per Telefon oder Mail oder zum pers&ouml;nlichen Austausch zur Verf&uuml;gung. Die Akzeptanz dieser Alternative ist erfahrungsgem&auml;&szlig; h&ouml;her als bei einem internen Ansprechpartner, insbesondere wenn es sich bei der Ombudsperson um eine zur Verschwiegenheit verpflichtete Person, wie z.B. einen Rechtsanwalt, handelt.

Ideal eignen sich als Meldekan&auml;le extra daf&uuml;r bereitgestellte Online-Plattformen. Mit diesen k&ouml;nnen Vertraulichkeit, Datenschutz und Datensicherheit bestm&ouml;glich gew&auml;hrleistet werden. Ein sicherer Dialog ist &uuml;ber eine integrierte Chat-Funktion und einen m&ouml;glichen Upload von Dokumenten jederzeit von jedem internetf&auml;higen Ger&auml;t m&ouml;glich. Technisch k&ouml;nnen Online-Plattform-L&ouml;sungen z.B. als Link direkt auf der Unternehmenswebseite eingebettet werden.

Deutscher Gesetzesentwurf mit Abweichungen.

Mitte April hat das Bundesministerium der Justiz einen Referentenentwurf f&uuml;r ein deutsches&nbsp;<a href="https://www.cmshs-bloggt.de/compliance/lang-ersehnt-nun-endlich-da-der-referentenentwurf-zum-hinweisgeberschutzgesetz/" target="_blank">Hinweisgeberschutzgesetz</a>&nbsp;(&bdquo;HinSchG-E&ldquo;) ver&ouml;ffentlicht. Damit soll der bislang l&uuml;ckenhafte und unzureichende Schutz von hinweisgebenden Personen ausgebaut und die EU-Whistleblower-Richtlinie in nationales Recht umgesetzt werden. W&auml;hrend Letztere nur Verst&ouml;&szlig;e in bestimmten europ&auml;ischen Rechts- und Politikbereichen umfasst, greift der sachliche Anwendungsbereich des &sbquo;HinSchG-E&lsquo; auch bei straf- und bu&szlig;geldbewehrten Verst&ouml;&szlig;en. Diesen erweiterten Anwendungsbereich m&uuml;ssen interne Meldestellen zuk&uuml;nftig entsprechend mit abbilden.

Zudem plant die Bundesregierung - anders als der europ&auml;ische Gesetzgeber -, die Nichteinrichtung interner Hinweisgeberstellen mit einem Bu&szlig;geld zu belegen. Hiernach kann das Vers&auml;umnis der Einrichtung interner Meldekan&auml;le, die den Anforderungen des &sbquo;HinSchG-E&lsquo; entsprechen, mit bis zu 20.000 Euro geahndet werden.

Die neuen Vorgaben f&uuml;r ein eigenes, internes Hinweisgebersystem sind vor allem f&uuml;r diejenigen mittelst&auml;ndischen Unternehmen herausfordernd, die &uuml;ber keine eigene Rechts- oder Compliance-Abteilung verf&uuml;gen. Die Richtlinie tr&auml;gt dieser Tatsache Rechnung, indem ein Unternehmen auch einen unabh&auml;ngigen Compliance-Beauftragten bestimmen kann. Betroffene Betriebe sollten sich bereits jetzt mit den neuen Regelungen auseinandersetzen und mit der Implementierung interner Meldekan&auml;le beginnen oder bereits bestehende Meldekan&auml;le &uuml;berpr&uuml;fen und diese gegebenenfalls an die neuen Bestimmungen anpassen.

Checkliste für die Einführung von Hinweisgebersystemen.

Besonders viele mittelst&auml;ndische Unternehmen stehen vor der Aufgabe, Hinweisgebersysteme und diesbez&uuml;gliche Abl&auml;ufe rasch einzuf&uuml;hren. Die Anforderungen und einige M&ouml;glichkeiten der Umsetzung sollen im Folgenden skizziert werden.

Ob intern oder extern umgesetzt müssen die Meldekanäle insbesondere folgende Anforderungen erfüllen:

Quellen: LegalTegrity, Haufe Mediengruppe

Unterstützung erhalten Sie auch von Ihrer Sparkasse. Wenden Sie sich bezüglich Fragen zum Hinweisgeberschutzgesetz an Ihre Private Banking-Beraterin oder Ihren Private Banking-Berater.

Die Zeit drängt: Unternehmen müssen durch den zeitlichen Verzug des deutschen Gesetzgebers bei der Umsetzung eines nationalen Rechtsrahmens für den Schutz von Whistleblowern umso schneller ein geeignetes Meldesystem implementieren. Eine Einordnung des Sachverhalts, worauf es ankommt und welche Lösungsmöglichkeiten zur Verfügung stehen.

Das Testament überprüfen.

Nicht ohne Tücken: Der letzte Wille.

Macht ein Unternehmer ein Testament, m&ouml;chte er f&uuml;r den Fall seines Ablebens f&uuml;r klare Verh&auml;ltnisse sorgen, den Anforderungen f&uuml;r die Weiterf&uuml;hrung des Betriebes gerecht werden und Erbstreitigkeiten verhindern. Doch bei der Errichtung von letztwilligen Verf&uuml;gungen k&ouml;nnen sehr leicht Fehler gemacht werden - mit h&auml;ufig weitreichenden Folgen. Sie resultieren unter anderem daraus, dass private und unternehmerische Belange im Rahmen der Gestaltung des Testaments nicht konsequent voneinander getrennt werden.

Gerade mit Blick auf die Ausgestaltung des Gesellschaftervertrages k&ouml;nnen Fallstricke lauern. Und auch bei Erbangelegenheiten mit internationalem Bezug ergeben sich ohne und selbst mit einem Unternehmertestament h&auml;ufig ungewollte &Uuml;berraschungen. Diese liegen meist in der Staatsangeh&ouml;rigkeit und dem Wohnsitz des Erblassers begr&uuml;ndet sowie darin, wo sich die Nachlasswerte befinden. Die Zahl grenz&uuml;berschreitender Erbf&auml;lle wird nach Angaben des&nbsp;<a href="https://www.ratgeber-erbengemeinschaft.de/blog/erbfall-mit-auslandsbezug/" target="_blank">Ratgebers Erbengemeinschaft</a>&nbsp;EU-weit auf j&auml;hrlich 450.000 mit einem Verm&ouml;gen von sch&auml;tzungsweise mehr als 120 Milliarden Euro taxiert.

Auch in Unternehmerfamilien sind grenz&uuml;berschreitende Erbf&auml;lle mittlerweile an der Tagesordnung. Die Strukturen vieler Familien werden immer internationaler und gerade &auml;ltere Firmeninhaber verlagern ihren Lebensmittelpunkt zunehmend ins Ausland, um die Geschicke ihres Unternehmens von dort aus zu steuern. Lange Zeit galt beim Tod einer Person mit Eigentum in mehreren EU-L&auml;ndern unterschiedliches nationales Recht, was das Regeln des Nachlasses extrem erschwert oder in Einzelf&auml;llen sogar unm&ouml;glich gemacht hat. Fr&uuml;her unterlag beispielsweise ein in Frankreich lebender Deutscher dem deutschen Erbrecht, sein franz&ouml;sisches Haus aber franz&ouml;sischem Recht, weil Frankreich bei Immobilien das Erbrecht daran kn&uuml;pft, in welchem Land sich diese befinden. F&uuml;r Rechtsklarheit und eine europaweite Vereinheitlichung in dieser Hinsicht sorgt die Europäische Erbrechtsverordnung. Sie gilt seit dem 17. August 2015 in allen EU-Mitgliedstaaten mit Ausnahme Irlands und Dänemarks und regelt bei Erbf&auml;llen mit Auslandsberührung insbesondere die Frage, welches nationale Erbrecht anzuwenden ist.

Erben leicht gemacht?

W&auml;hrend fr&uuml;her im Regelfall das sogenannte &bdquo;Heimatrecht&ldquo; galt und damit das Recht desjenigen Staates zur Anwendung kam, dessen Staatsangehöriger der Erblasser war, gilt nunmehr nach der EU-Erbrechtsverordnung grundsätzlich das Recht des Staates seines letzten gewöhnlichen Aufenthaltes. 
Wenn also ein deutscher Staatsangehöriger seinen letzten gewöhnlichen Aufenthalt in Frankreich hat, gilt für ihn das französische Erbrecht. Der gewöhnliche Aufenthalt ist durch eine Gesamtbeurteilung der Lebensumstände des Erblassers festzulegen. Kriterien können dabei z. B. sein, wie lange und wie regelmä&szlig;ig sich jemand in dem betreffenden Staat aufhält bzw. wo sein Lebensmittelpunkt in familiärer oder sozialer Hinsicht ist.

Die Europ&auml;ische Erbrechtsverordnung ist im Sinne der Vereinfachung und Vereinheitlichung einer Erbschaft in Europa beziehungsweise der EU grunds&auml;tzlich hilfreich. Doch seit ihrem Inkrafttreten m&uuml;ssen Unternehmer mit Anw&auml;lten und Steuerberatern unter neuen Blickwinkeln kl&auml;ren, wie sie ihren Nachlass bestm&ouml;glich gestalten beziehungsweise ob sich &Auml;nderungen einer vermeintlich abgeschlossenen Planung aufdr&auml;ngen. So k&ouml;nnte f&uuml;r Senioren, die den finanziellen und personellen Generationswechsel ihres Unternehmens durch strategische Vorbereitungen nach deutschem Recht seit langem f&uuml;r gesichert hielten, mit dem ersehnten Lebensabend zum Beispiel am Mittelmeer erneut Unsicherheit aufkommen. Denn am neuen Wahl-Wohnort k&ouml;nnten f&uuml;r die Nachfolge wichtige Prinzipien des deutschen Rechts und damit auch testamentarische Verf&uuml;gungen nicht gelten.

Für Unternehmer sind letztwillige Verfügungen ein Muss. Ob sich diese nach dem Tod realisieren lassen, hängt jedoch davon ab, ob zum Beispiel Bestimmungen der Europäischen Erbrechtsverordnung greifen. Um Konflikte zu vermeiden, sollte das Unternehmertestament regelmäßig mit einem Anwalt oder Steuerberater überprüft werden.

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