INTERVIEW
In volatilen Zeiten breiter diversifizieren
US-Tech-Werte waren lange der Liebling vieler Investoren. Doch dann kam der starke Einbruch. Derzeit sind die Märkte volatil wie lange nicht. Was Anleger jetzt auf den Prüfstand stellen sollten (und was nicht), erläutert Alexander Hopff von Deka Private und Wealth im Gespräch.
An einem Tag geht der Index 1.000 Punkte nach unten, aber schon am nächsten geht es wieder ähnlich stark hoch. Es scheint, dass die Märkte derzeit volatil wie lange nicht sind. Wie können Investoren mit dieser Unsicherheit umgehen?
Zuerst einmal gilt: Ruhe bewahren. Und dann das Portfolio kritisch betrachten: Passt mein Portfolio wirklich zu meinen Zielen und zu meinem Anlagehorizont? Vielleicht stellt mancher dann fest: Ich habe zwar eine hohe Volatilität, aber auch noch einen sehr langen Anlagehorizont und die Volatilität sehr bewusst gewählt. Alle anderen – und das ist momentan unsere Erfahrung – sollten dann schauen, wie sie ihr Portfolio optimieren können.
Sie kritisieren also gar nicht die oft sehr hohe Tech- und USA-Lastigkeit in vielen Portfolios?
Wenn es die Kundin oder der Kunde genauso haben möchte, ist es seine Entscheidung. Aber es sollte eben eine bewusste Entscheidung sein. In den vergangenen Jahren haben viele Anleger gut gelebt mit den teils ja sehr massiven Kursgewinnen in dem Segment. Da war es schwierig, mit weniger renditeträchtigen, aber dafür weniger volatilen Anlageklassen durchzudringen. Allerdings wird jetzt mancher feststellen, dass 70 Prozent US- Aktien mit hohem Technologieanteil im Portfolio keine optimale Diversifikation ist.
Was könnten Anlegerinnen und Anleger jetzt in Betracht ziehen?
Am Anfang sollte immer eine saubere Analyse stehen. Diese sollte möglichst alle liquiden Anlagen umfassen. Da beginnt manchmal schon die Schwierigkeit, weil vermögende Investoren oft mehrere Depots bei mehreren Instituten haben – und ihnen der Gesamtüberblick fehlt. Wir bieten, immer über das Zusammenspiel mit dem Private-Banking-Berater der Sparkasse vor Ort, eine konsolidierte Depotanalyse an, die auch eventuell vorhandene Depots bei anderen Kreditinstituten mit einbezieht. Damit schaffen wir für den Kunden Transparenz und zeigen anschließend im Optimierungsvorschlag gemeinsam mit der Sparkasse auf, wie die individuellen Ziele besser zu erreichen wären.
Womit ginge es derzeit denn besser?
Darauf gibt es keine pauschale Antwort. Aber mehr Diversifikation hilft, das Portfolio vor Risiken besser zu schützen. Das heißt zum einen regionale Diversifikation, zum anderen eine breitere Streuung von Branchen. Und auch eine breitere Aufstellung nach Anlageklassen.
Welche Anlageklassen bieten sich jetzt an?
Immobilien- und Absolute-Return-Fonds sind einen näheren Blick wert. Wir haben diese Anlageklassen übrigens schon seit längerem als ruhigere Renditequelle und Gegengewicht zu volatileren Anlagen in die Diskussion gebracht. Doch als die Börsen eine lange Hausse erlebten, reichte manchen Investoren die Renditechance nicht. Ich bin sicher, jetzt blicken viele Anlegerinnen und Anleger offener darauf.
Was sind die Pluspunkte?
Eine Entkopplung. Lange hat man geglaubt, mit einem simplen Mix aus Aktien und Anleihen sei man gut aufgestellt. Aber nicht zum ersten Mal erleben wir, dass Aktien und Anleihen – in diesem Fall vor allem US-Aktien und -Anleihen – gleichzeitig merkliche Kursverluste erleben. Viele Investoren haben auch Rohstoffe, vor allem Gold, im Portfolio. Aber der Kapitalmarkt ist deutlich moderner geworden und bietet jetzt mehr Produkte wie Absolute Return Lösungen an, die mehr Ruhe ins Portfolio bringen können.
Was passt noch gut in die Zeit?
Infrastruktur und Versorger sind Bereiche, die momentan ebenfalls wieder auf größeres Interesse treffen. Aber: Diversifikation heißt nicht, jetzt aufs nächste aussichtsreiche Pferd zu setzen. Sondern die großen Themen, Märkte, Anlageklassen breit abgedeckt zu haben. Es gibt gute Gründe, auch US-Tech-Werte weiter im Portfolio zu haben. Aber vielleicht realistischer gewichtet. Mein persönlicher Rat an Investoren lautet: Sprechen Sie regelmäßig mit einem Experten oder einer Expertin über Ihre Ziele – und entwickeln Sie gemeinsam die dazu passende Strategie.
Wichtige Hinweise und ergänzende Informationen für Webseitenbesucher
DekaBank Deutsche Girozentrale
Anlegerinnen und Anleger sollten beachten: Finanzanlagen sind mit Risiken verbunden und können zu Verlusten führen.
Bei den Inhalten handelt es sich um Werbeinformationen und nicht um eine Anlageberatung.
Diese Inhalte können eine individuelle Beratung des Empfängers (z. B. durch eine Bank oder einen Berater) nicht ersetzen.
Allein verbindliche Grundlage für den Erwerb von Deka Investmentfonds sind die jeweiligen Basisinformationsblätter, die jeweiligen Verkaufsprospekte und die jeweiligen Berichte, die Sie in deutscher Sprache bei Ihrer Sparkasse oder der DekaBank Deutsche Girozentrale, 60625 Frankfurt und unter www.deka.de, erhalten. Eine Zusammenfassung der Anlegerrechte in deutscher Sprache inklusive weiterer Informationen zu Instrumenten der kollektiven Rechtsdurchsetzung erhalten Sie auf www.deka.de/beschwerdemanagement Die Verwaltungsgesellschaft des Investmentfonds kann jederzeit beschließen, den Vertrieb einzustellen.
Anlagelösungen, die Sie interessieren könnten
So individuell wie Ihr Vermögen.
Bestens beraten.
Inhalte, die Sie auch interessieren könnten
Themen, die Sie auch interessieren könnten
Erstklassig informiert, besser entscheiden.
Wir informieren Sie gerne regelmäßig über die Entwicklungen an Kapitalmärkten und diskutieren relevante Fragestellungen.
Folgen Sie uns auf LinkedIn
Verpassen Sie keine Neuigkeiten und folgen Sie unserem
Mehr Komfort.