INTERVIEW
ETFs können ein ideales Anlagevehikel für eine gut durchdachte Vermögensstruktur sein
Die Nachfrage nach Exchange Traded Funds (ETFs) wächst stetig – auch im Private Banking und Wealth Management-Segment. Thorsten Saemann, Leiter Produktmanagement Asset Management bei der DekaBank, nennt im Interview die Gründe und erläutert, wie die passiven Anlageprodukte eingesetzt werden können.
Viele Experten empfehlen ETFs als transparente und kostengünstige Anlagelösung für Kleinsparer. Warum sind die passiven Produkte auch für vermögende Kunden und Stiftungen interessant?
Die Erfahrungen der vergangenen Jahre zeigen, dass ETFs keiner festen Zielgruppe zuzuordnen sind. Es ist ein Irrglaube, dass ETFs entweder nur für sehr vermögende Investoren, für Selbstentscheider oder für Kleinsparer geeignet sind. Für jede Kunden- und für jede Altersgruppe können ETFs ein ideales Anlagevehikel für eine gut durchdachte Vermögensstruktur sein, und das auch als Sparplan. Dabei sind im Private Banking und Wealth Management-Bereich die Sparraten, mit denen regelmäßig in ETFs investiert wird, natürlich ganz andere als im klassischen Retailbereich.
Wie sollten ETFs in einer ausgewogenen Asset Allokation vorrangig eingesetzt werden?
Die Flexibilität und niedrigen Kosten machen die Produkte zu einem beliebten Baustein für Anleger, die entweder gezielt in spezifische Marktsegmente investieren oder einfach nur breite Märkte abdecken möchten. Wir stellen aber fest, dass ETFs gerne im Rahmen einer Core-Satellite-Strategie eingesetzt werden, beispielsweise der klassische MSCI World als Kerninvestment und daneben aktive Strategien oder auch Zertifikate als Satelliten drum herum. Manche Investoren nutzen ETFs auch als Vehikel für spezielle Märkte oder Branchen. Statt eines Einzelwertes, etwa in Indien oder China, bevorzugen sie einen Index der jeweiligen Region, der breit gestreut und fundiert zusammengesetzt ist. Gerade vermögende Kunden decken außerdem mit ETFs spezielle Themen ab.
Können Sie ein Beispiel nennen?
Wir bei der Deka haben zum Beispiel eine ETF-Familie, die sich „Climate Change“ nennt, also eine Reihe von ETFs mit Nachhaltigkeitsmerkmalen. Die Nachfrage, gerade im Private & Wealth-Bereich ist groß. Die ETF-Familie macht aktuell knapp 20 % der Assets under Managements der Deka ETFs insgesamt aus.
Die von Ihnen beschriebenen Aspekte betreffen ja vor allem die strategische, also die langfristige Asset Allokation. Wie sieht es mit der taktischen Einsetzbarkeit aus?
Für kurzfristige Strategien sind Aktien-ETFs ebenfalls sehr vorteilhaft, etwa für die gezielte Positionierung in speziellen Marktsegmenten oder bei sich verändernden Marktbedingungen. Das liegt vor allem an der guten Handelbarkeit der Produkte. Wir sehen beispielsweise aktuell eine höhere Nachfrage nach unserem MDAX-ETF, weil Werte aus der zweiten und dritten Reihe aktuell Nachholbedarf haben und Anleger mit diesem Nebenwerte-Produkt an der zu erwartenden Aufholjagd teilhaben wollen. Gleiches gilt für europäische Indizes. Somit können mit ETFs aktuelle Trends in der Gesamtallokation angepasst werden, ohne sie gänzlich zu verändern. Es werden mit ETFs lediglich andere Akzente gesetzt, ohne das Portfolio komplett auf den Kopf zu stellen.
Reicht das Angebot der Deka aus, um alle Bedürfnisse der vermögenden Kunden zu erfüllen?
Für die Vermögensstrukturierung bieten wir alles, was man an Kernmärkten braucht. Wir bezeichnen uns aber gerne als Boutique. Wir sind kein Vollsortimenter, sondern legen Wert auf Qualität.
ETFs sind transparent und in der Regel einfach nachvollziehbar. Was also spricht dagegen, dass Anleger sich selbst ein Portfolio zusammenstellen? Wozu braucht es die Hilfe eines Beraters?
Ich bin der festen Überzeugung, dass für den Anleger die Auswahl des Anlagevehikels im Gesamtkontext seiner Vermögensstrukturierung und seiner Ziele, die er damit verbindet, wichtig ist. Und dazu gehört die Aufklärung durch einen Experten, weil ETFs sich hinsichtlich Indexzusammensetzung, Indexanbieter, Replizierungsmethoden, Ertragsverwendung oder Währungsraum zum Teil deutlich unterscheiden. Diese Aufklärungsarbeit ist wichtig. Und es braucht die Beratung, weil nur so der ETF individuell zu den Zielen und dem Risikoprofil in die Vermögensstruktur des Anlegenden passgenau eingebaut werden kann. Passiert dies nicht, besteht die Gefahr, dass der Anleger sich ohne fundierte Beratung Klumpenrisiken in das Portfolio holt, etwa durch ein Übergewicht in US-Aktien oder beispielsweise Technologiewerte.
Wie lautet Ihre Einschätzung? Wird die Bedeutung von ETFs weiter zunehmen?
Ja, davon ist auszugehen, allein schon, weil auch das Angebot weiter steigt. Gerade die jüngere Generation setzt verstärkt auf ETFs. Gleichwohl ist unsere Aussage ganz klar. Es gibt kein aktiv oder passiv, sondern aktiv UND passiv. Es wird viele Segmente geben, wo ein aktives Management deutliche Vorteile gegenüber dem passiven hat, dank der speziellen Management-Expertise und dem Research. Aber es wird zunehmend auch eine hohe Akzeptanz für passive Produkte geben, gerade auch bei vermögenden Kunden, die in bestimmten Segmenten sensitiver werden und einen bestimmten Markt breit und effizient abbilden wollen. Wir bei der Deka sind in der Lage, diese beiden Strategien kombiniert aus einer Hand anzubieten.
Wichtige Hinweise und ergänzende Informationen für Webseitenbesucher
DekaBank Deutsche Girozentrale
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Alleinverbindliche Grundlage für den Erwerb von Deka Investmentfonds (ETFs der Deka Investment GmbH) sind die jeweiligen Basisinformationsblätter, die jeweiligen Verkaufsprospekte und die jeweiligen Berichte, die Sie in deutscher Sprache bei der Deka Investment GmbH, Mainzer Landstraße 16, D-60325 Frankfurt am Main und unter www.deka-etf.de erhalten. Eine Zusammenfassung der Anlegerrechte in deutscher Sprache inclusive weiterer Informationen zu Instrumenten der kollektiven Rechtsdurchsetzung erhalten Sie auf www.deka.de/beschwerdemanagement.
Die Verwaltungsgesellschaft des Investmentfonds kann jederzeit beschließen, den Vertrieb einzustellen.
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