INTERVIEW
Wir wollen ein bedarfsgerechtes Angebot für Sparkassen und deren Kunden entwickeln.
Deka Private und Wealth traf Marion Spielmann, Leiterin COO Bankgeschäftsfelder und Verwahrstelle bei der Deka, und Andreas Albrecht, Leiter Open Digital Factory bei der Deka zum Expertengespräch.
Warum sollten sich Private-Banking-Kunden mit dem Thema digitale Assets beschäftigen? Reichen die klassischen Vermögensanlagen nicht mehr aus?
Digitale Assets gewinnen zunehmend an Bedeutung, vor allem, weil sie deutlich mehr Investitionsmöglichkeiten bieten werden als bisher. Die Anleger werden neben den bestehenden Assetklassen auch Zugang zu neuen Anlagebereichen haben. Ich denke da an die Tokenisierung von Immobilien oder sonstigen Vermögensgegenständen wie Kunst, die bisher noch nicht im Anlageuniversum der klassischen Bankprodukte zu finden sind. Tokenisierung eröffnet für Investoren enorme Möglichkeiten und wird insbesondere die Zukunft der Kapitalmärkte deutlich prägen. Hier kann der Anleger mit kleinen Beträgen in hochpreisige Vermögenswerte investieren und dabei noch stärker diversifizieren.
Was sind die Vorteile der skizzierten Entwicklung?
Die Möglichkeiten für Anleger werden deutlich erweitert. Sie können liquide und sicher handeln. Und man kann diese zugrundeliegende Technologie beispielsweise auch nutzen, um lokale Investments wie die Immobilie um die Ecke für Anleger zugänglich zu machen.
Hinzu kommen deutlich geringere Kosten und mehr Effizienz. Mehr Effizienz bedeutet hier für den Kunden, dass er mit wenigen Schritten die Transaktion durchführen kann und die Verbuchung in seinem Wallet nahezu zeitgleich erfolgt.
Wie wird sich die Kapitalanlage grundsätzlich verändern? Wann wird es konkrete Anlagelösungen für den breiten Markt geben?
Der Gesetzgeber erweitert aktuell insbesondere die Möglichkeit für die Krypto-Fonds. Hier kann es relativ schnell zu einer Substitution kommen, dass also der Kunde anstelle in einen klassischen Fonds mit physischen Anteilsscheinen in einen Krypto-Fonds, der auf der Blockchain hinterlegt ist, investieren kann.
Welchen Vorteil hat dies?
Das bedeutet im Grunde zunächst nur, dass der Anleger eine andere und zwar digitale Form des Wertpapieres oder des Fonds besitzt. Am Beispiel Fonds: Die Leistung Asset-Management selbst ändert sich nicht. Es handelt sich lediglich um eine andere Verbriefungsform des Fonds, und die bekannten Investments wie Aktien oder Anleihen sind das Fondsvermögen. Somit wird sich in diesem Zusammenhang aus Risikosicht des Anlegers nichts ändern.
Welche Sicherheitsrisiken bestehen in Bezug auf digitale Wertpapiere? Es gab ja bereits einige Betrugsfälle.
Ja, es gab Betrugsfälle, aber man muss hier differenzieren. Es werden nicht die Werte als solches aus der zentralen Blockchain gestohlen, sondern es geht vielmehr um Betrug und Raub beispielsweise bei unachtsamen Privatanlegern. Den Bitcoin gibt es seit 2009, und seitdem versuchen alle Hacker der Welt das zugrunde liegende System zu hacken, aber sie schaffen es nicht. Bitcoin beispielsweise wird über Tausenden von Rechnern abgesichert, entsprechend ist die Hürde, dort unbefugt einzudringen, riesengroß. Es ist im Grunde das härteste IT-System der Welt.
Die Deka beschäftigt sich sehr intensiv mit der Digitalisierung von Wertpapieren und ist hier mit der Entwicklung einer Blockchain-basierten Plattform einer der Technologieführer. Was versprechen Sie sich davon?
Wir wissen, dass es immer mehr digitale Assets geben wird, wir wissen aber noch nicht genau, wie schnell das geht. Bei disruptiven Technologien gibt es oft sehr große Marktveränderungen, man denke nur beispielsweise aktuell an die Automobilindustrie. Klar ist aber, dass es einen Wandel in der Finanzindustrie und in der Finanzinfrastruktur geben wird. Wir als Deka wollen von Anfang an dabei sein - auch, um den Sparkassen auch in 50 Jahren noch ein zuverlässiger Partner zu sein.
Wir sind heute das Wertpapierhaus der Sparkassen und wollen dies auch in Zukunft sein, dann größtenteils digital. Deshalb ist der Digitalisierungsprozess für uns von großer Bedeutung. Wir wollen Innovationsträger sein und haben uns deshalb bereits sehr früh mit der Technologie auseinandergesetzt und Use Cases entwickelt, um bislang traditionelle Prozesse über die Blockchain zu testen.
Was kann die Deka ihren Kunden bieten?
All die Prozesse, die wir heute dem Kunden anbieten, wollen wir auch in der digitalen Welt fortführen. Wir setzen uns mit Themen wie Krypto-Verwahrung, Zugang zu Handelsplätzen, Settlement von Krypto-Assets, also der kompletten Wertschöpfungskette eines Wertpapiers und Anlageproduktes, auseinander und die wollen wir für den Kunden begleiten.
Ein Blick in die Zukunft: Wird es in zehn Jahren noch klassische Wertpapiere geben oder ist alles digital?
Ich glaube, dass es in zehn Jahren sehr viele Investmentprodukte geben wird, die als digitale Assets gehandhabt werden. Die Finanzinfrastruktur wird sich verändern, bislang feste Rollen werden von anderen Dienstleistern eingenommen. Es muss beispielsweise bei digitalen Assets nicht alles über die Börsen laufen. Ich bin mir aber sicher, dass es Endkunden immer noch zu schätzen wissen, dass sie einen verlässlichen Partner an ihrer Seite und vor Ort haben. Auch in Zukunft wird bei Investments Vertrauen eine große Rolle spielen.
Genau hier wollen wir ansetzen. Unser Fokus liegt darauf, ein bedarfsgerechtes Angebot für Sparkassen und deren Kunden zu entwickeln. Wir wollen auch in Zukunft zuverlässiger Partner sein und Anleger in dem Prozess des Wandels tatkräftig unterstützen. Wir beziehen die Sparkassen in diesen Prozess mit ein und arbeiten gemeinsam ihnen an innovativen Produktlösungen.
Hintergrundbeitrag zum Thema.
Die "Tokenisierung" von Assets: Die Die Erfolgsgeschichte der elektronischen Wertpapiere nimmt weiter Fahrt auf. Digitale Assets haben das Potenzial, den Kapitalmarkt effizienter, sicherer und attraktiver zu machen. Und sie können eine sinnvolle Erweiterung des Investitionsspektrums auch für vermögende Investoren sein.
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Etwaige in diesem Artikel erwähnten Finanzinstrumente können mit Risiken verbunden sein, die schwer abzuschätzen und in die Evaluation einer Anlageentscheidung einzubeziehen sind. Die DekaBank ist bereit, Kunden auf Wunsch weitere Informationen zu den Risiken spezifischer Anlagen zu liefern.
Diese Unterlage wurde zu Werbezwecken erstellt. Bitte lesen Sie den Verkaufsprospekt und die Basisinformationsblätter, bevor Sie eine endgültige Anlageentscheidung treffen.
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