HINTERGRUNDBEITRAG
Investments in Megatrends: Was unsere Zukunft prägt.
Auch wenn die politische Volatilität derzeit hoch zu sein scheint, wird das wenig an der Bedeutung von Megatrends wie Digitalisierung und Klimawandel und Gesundheit ändern. Was die Trends auszeichnet und worauf Investoren dabei achten sollten.
Interessant für Sie, wenn...
- Sie als vermögende Anlegerin oder Anleger an den Entwicklungen, die Gesellschaft und Wirtschaft heute und in Zukunft prägen werden, teilhaben wollen.
- Sie erfahren möchten, was hinter den vier großen Megatrends Gesundheit, KI, Digitalisierung und Umweltschutz/Klimaschutz steckt – und welche Unternehmenssegmente davon besonders interessant sein dürften.
- Sie wissen wollen, welche Chancen und Risiken es im Bereich Zukunftsinvestments gibt.
Zölle rauf oder runter. Förderung von Wärmepumpen oder nicht. Erhöhung der Pflegebeiträge wann und wie viel? Diese Fragen können Unternehmen – und damit Märkte – bewegen. Doch so sehr über einzelne Entscheidungen diskutiert wird, so wenig ändern diese an der Bedeutung von Megatrends. Denn Megatrends zeichnen sich per definitionem dadurch aus, dass sie langanhaltende, globale Entwicklungsströme sind, die nicht nur die Wirtschaft, sondern auch die Gesellschaft fundamental prägen. Damit bieten sie Anlegern Chancen jenseits von kurzfristigen Marktschwankungen. Vier Megatrends dürften nach allem, was wir heute wissen, auch die Zukunft der kommenden Jahrzehnte maßgeblich prägen: Klimawandel und Umweltschutz, Künstliche Intelligenz, Gesundheit und, viertens, Digitalisierung. Doch was steckt hinter den Trends – und welche Chancen und Risiken sind für den jeweiligen Megatrend anlegerrelevant? (Mehr zu Megatrends erfahren Sie übrigens auch in diesem Hintergrundbericht: https://www.deka-private-wealth.de/themenwelt/inhalt/regelmaessig-in-megatrends-investieren)
Megatrend 1: Klimawandel und Umweltschutz
2024 war das wärmste Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen 1850. Das weltweit wärmste Jahr davor war 2023. Ohne Frage: Das Ziel, die Erderwärmung auf 1,5 Grad zu begrenzen, wird massive Anstrengungen erfordern. Treibhausgas-Emissionen müssen deutlich reduziert werden, Ökosysteme geschützt werden, wollen wir unseren bisherigen Lebensraum bewahren.
Mehr als 100 Staaten haben sich offiziell zu Netto-Null-Emissionen bis spätestens 2050 verpflichtet. Das bedeutet, dass die Sektoren Energieerzeugung und -versorgung, Industrielle Fertigung, Bau und Mobilität grundlegend transformiert werden müssen. Schätzungen der OECD zufolge sind etwa 5 Billionen US-Dollar pro Jahr bis 2030 an Investitionen notwendig.
2024 wurden 2,1 Billionen US-Dollar in die Energietransformation investiert – 11 Prozent mehr als im Vorjahr. Besonders dynamisch wuchsen dabei Elektromobilität und erneuerbare Energien. Allein in die Elektrifizierung des Verkehrs wurden 2024 rund 757 Milliarden US-Dollar investiert; in erneuerbare Energien flossen 728 Milliarden US-Dollar.
Wer profitiert
Nutznießer dürften beispielsweise Unternehmen sein, die Lösungen für Dekarbonisierung, saubere Energie oder Ressourcenmanagement anbieten. Konkret sind das Hersteller von Erneuerbare Energien-Anlagen (EE-Anlagen), Cleantech-Ausrüster wie Hersteller von Batteriespeichern oder Wärmepumpen, aber auch Spezialisten für E-Ladeinfrastruktur oder Unternehmen, die klimafreundliche Verfahren in der Stahl-, Chemie- oder Zementproduktion entwickeln und umsetzen, Anbieter von Extremwetter-Frühwarnsystemen, Umweltmanagement und vieles andere mehr.
Bei allem Wachstumspotenzial zeigt sich allerdings auch, dass es immer wieder (regionale) Rückschläge in einzelnen Bereichen geben kann – wenn beispielsweise Regulatorik verändert wird, Subventionen gestoppt werden oder die Kundennachfrage wie in der E-Mobilität deutlich geringer ausfällt. Technologische Fortschritte können bestehende Lösungen ersetzen, Konsumententrends sich verändern. Außerdem sind viele Geschäftsmodelle sehr kapitalintensiv, abhängig von ausgewählten Rohstoffen und Fachkräften.
Megatrend 2: Künstliche Intelligenz
Computer- und Software-Systeme, die Aufgaben ausführen können, die normalerweise menschliche Intelligenz erfordern wie Mustererkennung, Lernen und Problemlösen – das gelingt seit wenigen Jahren immer besser. Der Zugang für Unternehmen und Konsumenten ist dabei so einfach wie nie geworden. Insbesondere generative KI wie ChatGPT macht seit 2023 weltweit Schlagzeilen. Ob Bilder, Texte, Programmcode – KI ist in praktisch allen Lebens- und Wirtschaftsbereichen bereits täglich im Einsatz und dürfte eine ähnliche Wirkung entfalten wie die Dampfmaschine und das Internet. Das Besondere an KI: Sie wirkt quer durch (fast) alle Branchen, ob Industrie, Medizin oder Consumer Tech, ob Forschung, Recruiting, Einkauf oder Managemententscheidung.
Studien zeigen, dass allein generative KI jährlich bis zu 2,6 bis 4,4 Billionen US-Dollar zum globalen BIP beitragen könnte. Bis zu 70 Prozent der heutigen Tätigkeiten, die heute noch von Menschen ausgeführt werden, könnten durch KI-Technologien (teil)automatisiert werden. Bis 2040 könnten entwickelte Volkswirtschaften jedes Jahr um 0,1 bis 0,6 Prozentpunkte schneller wachsen. 75 Prozent der Unternehmen planen, bis spätestens 2027 KI-Lösungen einzusetzen.
Wer profitiert
Entsprechend rasant wächst der KI-Markt: Von knapp 200 Milliarden US-Dollar Marktvolumen 2023 soll er mit über 36 Prozent jährlich auf insgesamt rund 1,8 Billionen US-Dollar im Jahr 2030 anwachsen. Diese Gelegenheit wahrnehmen werden vor allem Anbieter der Technologie-Infrastruktur wie Halbleiterhersteller und Cloud-Computing-Provider; KI-Plattformen und KI-Softwareanbieter sowie Unternehmen, die KI selbst erfolgreich einsetzen, um ihre Produkte und Dienstleistungen konkret zu verbessern. Das sind zum Beispiel Medizintechnik-Unternehmen, die KI zur Diagnostik und Arzneimittelforschung nutzen.
Der KI-Sektor zieht bereits enorme Kapitalströme an, die den Trend weiter beschleunigen. Allerdings kann das auch schnell zu Überbewertungen führen. Außerdem sind viele Herausforderungen noch nicht gelöst wie zum Beispiel Fehleranfälligkeit der Ergebnisse. Eine marktführende KI kann schnell von einer noch leistungsstärkeren KI abgelöst werden. Außerdem drohen Regulatoren besonders fähige KI-Lösungen einzuschränken.
Megatrend 3: Gesundheit
Getrieben von demografischen und gesellschaftlichen Entwicklungen, steht der Gesundheitssektor vor einem tiefgreifenden Wandel. Die Weltbevölkerung wird immer älter – bis 2050 wird sich die Zahl der Menschen über 65 Jahren auf 1,6 Milliarden verdoppeln. Zugleich wächst mit steigendem Wohlstand der Anspruch an medizinische Versorgung und Lebensqualität. Allein 2021 wurden weltweit rund 9,8 Billionen US-Dollar für Gesundheit ausgegeben. Das sind rund 10 Prozent der Weltwirtschaftsleistung. In Deutschland lagen sie 2022 bei 12,6 Prozent des BIP. Corona-Pandemie und zunehmende Zivilisationsleiden wie Rückenschmerzen, Fettleibigkeit und Herz-Kreislauferkrankungen haben das Bewusstsein für Prävention und Therapie sowie Wellness und Langlebigkeit erhöht. Aber auch digitale Gesundheitstechnologien und Entwicklungen Richtung personalisierter Medizin haben dazu beigetragen. Ein Ende der Entwicklung ist nicht abzusehen, zumal neue Technologien neue Behandlungen ermöglichen wie Gentherapien oder Immuntherapien gegen Krebs. Die Behandlungszeit kann damit oftmals auch ausgeweitet werden.
Wer profitiert
Die Ausgaben in Gesundheit unterliegen dabei meist weniger konjunkturellen Schwankungen als andere Bereiche – und wachsen weiter stark. Innovative Unternehmen können hohe Margen erzielen, vor allem im Pharma- und Biotechnologiebereich. Aber auch Medizintechnik- und Diagnostik-Unternehmen, Gesundheitsdienstleister, Telemedizin-Anbieter oder Firmen in der Prävention und Wellness wie Fitnessstudios und Health-App-Hersteller profitieren vom Megatrend Gesundheit. Nicht vergessen werden sollten auch Auftragsfertiger und Zulieferer in dem Bereich, zum Beispiel Laborausrüster, Produzenten von medizinischen Verpackungen oder IT-Dienstleister für Krankenhäuser.
Allerdings ist auch diese Branche nicht frei von Risiken: Patente können ablaufen, Preise gedrückt werden (zum Beispiel durch Regulatorik); es gibt Haftungs- und Sicherheitsrisiken und – siehe Covid-19 – Sondereffekte.
Megatrend 4: Digitalisierung
Während Künstliche Intelligenz zwar schon seit vielen Jahren ein Thema in der Entwicklung ist, wurden erst vor wenigen Jahren so große Fortschritte erzielt, dass KI flächendeckend eingesetzt werden kann. Bei der Digitalisierung ist das schon deutlich länger der Fall – an Bedeutung hat der Megatrend dadurch aber keinesfalls verloren. Im Gegenteil, für digitale Dienstleistungen wird mindestens eine Verdoppelung des Marktvolumens für digitale Dienstleistungen weltweit erwartet: von 4,24 Billionen US-Dollar im Jahr 2023 auf knapp 10 Billionen US-Dollar im Jahr 2033. Laut Gartner sollen die IT-Ausgaben 2025 um 8,7 Prozent auf 1,28 Billionen US-Dollar steigen.
Digitalisierung beschränkt sich nicht auf Bereiche oder Branchen – und wer Digitalisierung verschläft, riskiert abgehängt zu werden. 82 Prozent der befragten Unternehmen einer Bitkom-Studie aus dem März 2025 sind der Meinung, dass Deutschlands aktuelle Wirtschaftsschwäche seine Ursachen auch in der zögerlichen Digitalisierung hat. Darum wollen auch deutsche Unternehmen trotz der vielfach angespannten Budgetlage in die digitale Transformation investieren – jedes zehnte davon deutlich mehr als noch im Vorjahr. Sie wissen, dass sie digital schneller Zugang zu Informationen und Technologien erhalten und somit ihre Innovation fördern können. Vor allem ist aber auch die Chance, dank Digitalisierung ganz neue Dienstleistungen und Produkte entwickeln zu können, ein Transformationstreiber.
Ein besonders wichtiger Teilbereich der Digitalisierung ist das Cloud Computing. 61 Prozent der deutschen Unternehmen digitalisieren interne Prozesse bereits per Cloud, 40 Prozent setzen sogar auf „Cloud First“ oder „Cloud Only“.(1) Das heißt, sie lagern also ihre (gesamte) Rechen- und Speicherkapazität an dezentrale Cloud-Anbieter aus. Damit können sie sicherstellen, dass sich ihre Systeme und Software auf dem neusten Entwicklungsstand befindet, optimale Sicherheitsvorkehrungen gegen Cyber-Kriminalität getroffen wurden und sie bei Bedarf rasch ihre Kapazitäten kostengünstig hoch- oder runterskalieren können. Prognosen gehen davon aus, dass in fünf Jahren Cloud die Unternehmens-IT dominieren wird.
Wer profitiert
Vom Megatrend Digitalisierung profitieren in erster Linie die Hard- und Softwareanbieter sowie weitere IT-Dienstleister. Im Bereich Hardware zählen dazu Halbleiter und Halbleiterausrüstung, Speicher- und Peripheriegeräte. IT-Dienstleister profitieren von der Betreuung der Kunden, ob bei der Einrichtung, Wartung oder dem Service bei Problemen. Neben großen US- und asiatischen Anbietern und dem deutschen IT-Champion SAP, gibt es zahlreiche kleinere und mittlere IT-Unternehmen, die sich regional oder thematisch spezialisiert haben. Dazu zählt der lokale IT-Hosting-Anbieter für die Website ebenso wie der internationale Software- und Beratungsspezialist für die Umsetzung von Industrie 4.0-Lösungen in der Industrie.
Darüber hinaus gilt auch hier, dass auch Unternehmen aus anderen Branchen dank ihrer digitalen Transformation zu den erweiterten Gewinnern gehören können. Nicht umsonst ist der führende E-Commerce-Anbieter Amazon zugleich einer der größten Cloud-Service-Provider der Welt. Auch Unternehmen wie Musik- und Video-Streaming-Anbieter, Maschinen- und Robotik-Bauer oder selbst Tiefbauer können auf unterschiedlichste Weise vom Trend der Digitalisierung profitieren. Beispielsweise, weil sie ihre Waren viel einfacher und kostengünstiger immer mehr Kunden anbieten können. Oder weil ihre bisherigen Produkte deutlich leistungsfähiger geworden sind und sich hervorragend in digitale Ökosysteme einfügen lassen. Oder weil sie Zulieferer oder Dienstleister bei der Produktion und dem Ausbau der digitalen Infrastruktur sind.
Doch bei aller Wachstumseuphorie in der Digitalisierung sollten die Risiken nicht unterschlagen werden – insbesondere bei der Investition in einzelne Werte oder Segmente. Cloud-Anbieter können allen Sicherheitsvorkehrungen zum Trotz Opfer von Cyber-Angriffen werden. Der Fachkräftemangel kann Digitalisierungspläne ausbremsen und neue Technologien können Märkte rasch umverteilen. Da IT-Unternehmen zudem in aller Regel sehr hohe Investitionen in Neuentwicklungen oder den Ausbau ihrer Infrastruktur haben, können sich Zinsschwankungen deutlich auf die Unternehmensbilanz auswirken.
Was Anleger beachten sollten
Unabhängig, ob Anleger eher zum Megatrend KI, Digitalisierung, Gesundheit oder Klima- und Umweltschutz tendiert – oder einer Kombination mehrerer Trends: Die grundlegenden Regeln zur Portfoliostruktur sollten beachtet werden. Denn trotz des strukturell anhaltenden Trends kann es zu Rückschlägen kommen. Das kann ganz unterschiedliche Gründe haben, wie beispielsweise politische Änderungen, eine Verschiebung der gesellschaftlichen Prioritäten oder technologische Innovationen. Unternehmen, die in den Segmenten von Megatrends aktiv sind, befinden sich meist in einem besonders dynamischen Umfeld, mit allen Vor- und Nachteilen. Daher sollten Investoren nie auf einzelne Werte oder kurzfristige Zuwächse allein setzen, sondern nach Regionen, Subsegmenten, etablierten und jungen Unternehmen diversifizieren. Besonders hilfreich können dabei breit angelegte Fonds sein, deren Fondsmanagement die jeweiligen Trends mit all ihren Entwicklungen, Chancen und Risiken permanent beobachtet und analysiert. Und dann bei Bedarf entsprechend reagieren kann, um die Fondszusammensetzung anzupassen.
(1) Quelle: DekaBank
Wichtige Hinweise und ergänzende Informationen für Webseitenbesucher
DekaBank Deutsche Girozentrale
Bei den Inhalten handelt es sich um Werbeinformationen und nicht um eine Anlageberatung.
Diese Inhalte können eine individuelle Beratung des Empfängers (z. B. durch eine Bank oder einen Berater) nicht ersetzen.
Allein verbindliche Grundlage für den Erwerb von Deka Investmentfonds sind die jeweiligen Basisinformationsblätter, die jeweiligen Verkaufsprospekte und die jeweiligen Berichte, die Sie in deutscher Sprache bei Ihrer Sparkasse oder der DekaBank Deutsche Girozentrale, 60625 Frankfurt und unter www.deka.de, erhalten. Eine Zusammenfassung der Anlegerrechte in deutscher Sprache inklusive weiterer Informationen zu Instrumenten der kollektiven Rechtsdurchsetzung erhalten Sie auf www.deka.de/beschwerdemanagement Die Verwaltungsgesellschaft des Investmentfonds kann jederzeit beschließen, den Vertrieb einzustellen.
Anlagelösungen, die Sie interessieren könnten
So individuell wie Ihr Vermögen.
Bestens beraten.
Inhalte, die Sie auch interessieren könnten
Themen, die Sie auch interessieren könnten
Erstklassig informiert, besser entscheiden.
Wir informieren Sie gerne regelmäßig über die Entwicklungen an Kapitalmärkten und diskutieren relevante Fragestellungen.
Folgen Sie uns auf LinkedIn
Verpassen Sie keine Neuigkeiten und folgen Sie unserem
Mehr Komfort.