ANALYSE
Starker Euro täuscht
Seit Jahresbeginn ist der Euro gegenüber dem US-Dollar sowie anderen wichtigen Währungen zum Teil massiv gestiegen. Doch die Impulse dazu kamen weniger aus dem Euroland selbst.
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Starker Euro täuscht
Kommentar: Seit Jahresbeginn ist der Euro gegenüber dem US-Dollar sowie anderen wichtigen Währungen zum Teil massiv gestiegen. Doch die Impulse dazu kamen weniger aus dem Euroland selbst.
Zur Interpretation der Pfeile: "Dieses Kapitalmarktthema hat eine dämpfende bzw. neutrale bzw. stimulierende Auswirkung auf die betreffende Kapitalmarktgröße." Da sich am Markt viele Einflüsse überlagern, kann die tatsächliche Kapitalmarktentwicklung trotz korrekter Prognosen für dieses Thema in eine andere Richtung gehen als von den Pfeilen auf den ersten Blick suggeriert wird.
Der Trend beim Euro zeigt weiter nach oben. So ist die europäische Gemeinschaftswährung im Zeitraum von Mitte September bis Anfang Oktober zwischenzeitlich auf neue Jahres- bzw. sogar Mehrjahreshochs gegenüber dem US-Dollar, dem britischen Pfund, dem japanischen Yen sowie dem kanadischen Dollar angestiegen.
Doch die vermeintliche Stärke des Euro ist insbesondere durch die Entwicklungen in den anderen Währungsräumen begründet. Dazu zählen die gestiegenen Zinssenkungserwartungen an die US-Notenbank Fed, Sorgen um die Solidität der britischen Staatsfinanzen, ein erneuter Wechsel an der Regierungsspitze in Japan sowie die gestiegene Unsicherheit in Kanada im Vorfeld der Überprüfung des Handelsabkommens mit den USA.
Besonders bemerkenswert ist die Entwicklung des Euro-US-Dollar-Wechselkurses. Seit dem Amtsantritt von US-Präsident Donald Trump hat der Euro zum Dollar massiv aufgewertet, zeitweise erreichte er mit 1,1826 Dollar den höchsten Stand seit rund vier Jahren. Zum Vergleich: Im Januar hatte der Euro noch bei 1,03 Dollar notiert. Für die starke Aufwertung hatten zum einen die Verkündung großer Fiskalpakete für Verteidigung und Infrastruktur in Deutschland sowie grünes Licht von Seiten der EU für höhere Verteidigungsausgaben gesorgt. Zum anderen schaden Trumps erratische Zollpolitik sowie seine Versuche, die Fed zu politisieren, dem Ansehen des US-Dollar als globale Leitwährung. Mit diesen Vorgaben dürfte der Euro seine Aufwertung gegenüber dem US-Dollar in Richtung der Marke von 1,20 langsam fortsetzen.
Allerdings bleibt das Umfeld für die Gemeinschaftswährung herausfordernd. Die noch ungelösten Probleme wie die Regierungskrise in Frankreich oder das unterdurchschnittliche Wirtschaftsvertrauen im Euroland, das nur ein moderates Wirtschaftswachstum signalisiert, könnten eine weitere Aufwertung bremsen.
Auch gegenüber dem britischen Pfund ist der Wechselkurs des Euro zuletzt angestiegen, was insbesondere an der Schwäche der britischen Währung liegt. Die Stabilität der britischen Regierung und der öffentlichen Finanzen im Vereinigten Königreich wird angesichts einer hohen Inflation, hoher Staatsanleiherenditen, schlechter Umfragewerte der Labour-Regierung und der Umfragehochs für die Rechtspopulisten angezweifelt. Belastend wirken vor allem aufgekommene Bedenken hinsichtlich der Fähigkeit der britischen Regierung, die Staatsverschuldung unter Kontrolle zu halten.
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