HINTERGRUNDBEITRAG
Unternehmensgründung im Wandel: Was heute entscheidend ist
Die Gründung eines Unternehmens ist heute eine strategische Entscheidung unter neuen Rahmenbedingungen. Doch wie sehen diese aus? Welche Faktoren bestimmen den Erfolg? Und wie positionieren Sie sich – ob bei einer Neugründung oder dem Einstieg in ein bestehendes Unternehmen?
Interessant für Sie, wenn …
• Sie ein Unternehmen gründen möchten und wissen wollen, welche Faktoren besonders relevant sein können.
• Sie als jüngere Unternehmerin oder jüngerer Unternehmer offen sind für Neugründung oder Nachfolge.
• Sie Ihre Idee nicht nur starten, sondern langfristig erfolgreich positionieren wollen.
Status Quo und Gründerlandschaft heute
Die Gründungstätigkeit in Deutschland bewegt sich derzeit auf einem stabilen, aber wenig dynamischen Niveau. Laut KfW-Gründungsmonitor belief sich die Zahl der Existenzgründungen im Jahr 2024 auf rund 585.000. Gründende waren im Durchschnitt 34 Jahre alt und damit so jung wie nie zuvor. Ein bemerkenswerter Anteil startete im Nebenerwerb, knapp 382.000 Gründer kennzeichneten ihre Gründung als Nebentätigkeit. Parallel steigt der Druck auf den Mittelstand: Das Institut für Mittelstandsforschung (IfM Bonn) geht davon aus, dass bis Ende 2026 rund 190.000 Inhaberinnen und Inhaber kleiner und mittlerer Unternehmen eine Nachfolgeregelung anstreben. Diese Fakten legen nahe: Gründung und Übernahme können beides relevante Wege sein, doch sie finden unter heute anderen Rahmenbedingungen statt als früher.
Nichts ist so beständig wie der Wandel
Gründerinnen und Gründer stehen mittlerweile vor einigen neuen Herausforderungen:
Digitale Geschäftsmodelle und Technologiekompetenz
Eine Idee alleine macht nicht den Unterschied. Ob Produkt oder Dienstleistung: Digitale Elemente, Datensteuerung oder hybride Arbeitsansätze können die Erfolgsaussichten entscheidend steigern. Wer von Anfang an digitale Prozesse integriert, kann sich entsprechend stark im Wettbewerb positionieren.
Solo, Duo oder Team: Die passende Form zählt
Während klassische Gründungsmodelle oftmals in Form des „Einzelkämpfers“ starteten, machen Solo-Gründungen nach wie vor einen wesentlichen Anteil am Gründungsgeschehen aus. Dennoch wird die Einbindung von Partnern oder Co-Foundern immer wichtiger. Netzwerkfähigkeiten, das Einbinden von externem Know-how und die Bereitschaft zur Zusammenarbeit zählen zunehmend. Ob jedoch alleine oder gemeinsam: Entscheidend ist die Kompatibilität zum jeweiligen Geschäftsmodell / zur jeweiligen unternehmerischen Persönlichkeit.
Finanzierung, Risiko & Szenarioplanung
In Zeiten eines volatile Zinsumfelds, geopolitischer Unsicherheit und Fachkräfteengpässen kommt der finanziellen Ausstattung eine besondere Bedeutung zu. Gründer sollten verschiedene Szenarien durchspielen – etwa veränderte Marktbedingungen, Lieferkettenprobleme oder nachlassende Nachfrage. Förderprogramme und Finanzierungsinstrumente können heute einen wesentlichen Unterschied machen.
Wahl des Einstiegswegs: Neu- oder Nachfolgegründung
Hier liegt eine der zentralen Entscheidungen: Gehe ich den Weg der klassischen Neugründung oder trete ich in ein bestehendes Unternehmen ein? Letztere Option wird von gerade von jüngeren Gründern oft weniger beachtet, häufig mangels Wahrnehmung oder weil die Vorstellung von Neugründung dominanter ist. Hinzu kommt: Nachfolgen sind oft komplexer im Prozess, zum Beispiel im Rahmen der Kaufpreisfinanzierung oder der Anpassung an bestehende Strukturen, und werden seltener emotional als Alternative wahrgenommen.
Bausteine für einen erfolgreichen Start
Wenn Sie planen, ein Unternehmen zu gründen, sei es neu oder als Übernahme, sollten Sie folgende Aspekte berücksichtigen:
Markt- und Wettbewerbspositionierung
Formulieren Sie klar, worin Sie sich differenzieren: Was machen Sie anders oder besser? Wo liegt der Mehrwert für Ihre Kundinnen und Kunden? Definieren Sie Ihr Geschäftsmodell mit Blick auf digitale Komponenten, Servicequalität und Skalierbarkeit.
Finanzierung und Strukturplanung
Erstellen Sie einen realistischen Finanz- und Szenarioplan: Welche Vertriebs- und Kostenentwicklung ist möglich? Wie wirken sich externe Risiken (zum Beispiel Fachkräfteengpass, Energiepreise, Lieferketten) aus? Welche Fördermöglichkeiten gibt es?
Auswahl des Gründungsweges
Reflektieren Sie bewusst: Ist eine Neugründung sinnvoll oder eine Übernahme lohnender? Prüfen Sie, ob vorhandene Unternehmen zur Übernahme in Frage kommen, welche Konditionen dabei gelten, wie die unternehmerische Infrastruktur aussieht und ob Sie genügend gestalterische Freiheiten haben.
Netzwerkaufbau & Partnerschaften
Bauen Sie früh Kontakte auf: zum Finanzinstitut vor Ort, zu Finanzierungspartnern, regionalen Netzwerken, Mentorinnen und Mentoren, Kooperationspartnern. Ein gut funktionierendes Umfeld erleichtert später erfolgreiches Wachstum und die Absicherung von Risiken.
Strategie für Skalierung & Anpassung
Gründen heißt nicht, mit dem Markteintritt stehen zu bleiben: Denken Sie von Anfang an darüber nach, wie Sie „größer“ werden können, wie Sie Prozesse digitalisieren, Mitarbeiter gewinnen oder neue Märkte erschließen.
Das Beratungs-Duo: Ihr strategischer Partner
In einer dynamischen und anspruchsvollen Gründungslandschaft ist ein starker Begleiter in den meisten Fällen unverzichtbar: Die Sparkasse vor Ort kennt Ihr regionales Umfeld und Ihre familiäre bzw. unternehmerische Situation und bietet persönliche Begleitung. Deka Private Banking und Wealth Management ergänzt auf Wunsch mit Spezial-Expertise, Strukturierungskompetenz in Finanzierungs- und Vermögensfragen und Zugang zu erweiterten Lösungsmöglichkeiten, zum Beispiel im Generationenmanagement. Gemeinsam bildet dieses Tandem, bei Bedarf unter Hinzuziehung von Ansprechpartnern aus einem breiten Netzwerk an Rechtsanwälten und Steuerberatern, eine verlässliche Partnerschaft gerade für Gründerinnen und Gründer, die nicht nur starten, sondern auch langfristig strategisch erfolgreich sein wollen.
Ihre Beraterin oder Ihr Berater im Private Banking Ihrer Sparkasse unterstützt Sie gerne dabei, die nächsten Schritte einzuordnen und passende Lösungen zu entwickeln.
Info-Kasten: Wichtige Informations- und Förderquellen
- Gründerplattform (BMWK / KfW) – Businessplan-Tools, Wissen, Checklisten: https://gruenderplattform.de/
- KfW-Gründungsmonitor – Daten, Analysen, Finanzierungsmöglichkeiten: https://www.kfw.de/Über-die-KfW/KfW-Research/KfW-Gründungsmonitor.html?kfwmc=pm.p.per.mix.na.google.google.erweitern-auf.PM-Mix_DK_Mittelstand_Basis.na.na.na.na.na&wt_cc3=23000290697__&gad_source=1
- IfM Bonn – Unternehmensnachfolge: https://www.ifm-bonn.org/
- Regionale Wirtschaftsförderungen & Startercenter – Programme, Beratung, Netzwerke.
- Bürgschaftsbanken der Bundesländer – Finanzierung bei geringer Eigenkapitalbasis https://vdb.ermoeglicher.de/de/mitglieder/
- Deutschland startet - Die Initiative für Existenzgründer: https://www.deutschland-startet.de/foerdermittel/
- www.fuer-gruender.de: https://www.fuer-gruender.de/kapital/foerdermittel/
Info-Kasten: Neugründung vs. Nachfolgegründung – worin liegen die Unterschiede?
Neugründung
Bei einer Neugründung bauen Sie ein Unternehmen von Grund auf – mit eigener Idee, eigener Organisation oder eventuell neuem Markt- oder Geschäftsmodell.
Hauptvorteile
- Maximale Gestaltungs- und Innovationsfreiheit (Sie bauen Ihre eigene Unternehmenskultur, Ihr Angebot)
- Positionierung mit eigener Marke oder Konzept möglich
- Marktauftritt von Anfang an eigenständig
Hauptnachteile
- Höheres Risiko, mehr Unsicherheiten (Marktzugang, Kundenaufbau)
- Aufbau von Infrastruktur, Prozessen, Netzwerk nötig
- In den ersten Jahren häufig geringer Umsatz oder Gewinn
Typische Herausforderungen heute
- Schnelle Digitalisierung
- Wettbewerbsdruck
- Finanzierung unter unsicheren Rahmenbedingungen
Nachfolgegründung (Übernahme)
Bei dieser Gründungsform übernehmen Sie ein bereits existierendes Unternehmen oder treten in eine bestehende Firma ein – mit festem Kundenkreis sowie vorhandener Infrastruktur / Marktpräsenz.
Hauptvorteile
- Etablierte Marktposition, bestehende Kundenbasis, möglicherweise bewährte Abläufe
- Schnellere operative Aktivität möglich
- Größere Einstiegschancen in Unternehmen mit unternehmerischer Infrastruktur
Hauptnachteile
- Gestaltungsfreiheit oft reduziert (bestehende Strukturen müssen berücksichtigt werden)
- Meist höhere Einstiegskosten und Komplexität (Kaufpreis, Finanzierung, Bewertung)
- Potenziell geringerer Innovationsgrad im Vergleich zur Neugründung
Typische Herausforderungen heute
- Überführung bestehender Betriebsmodelle in eine neue Generation
- Modernisierung, ggf. Nachfolge-Passung (Person, Kultur)
- Finanzierung der Übernahme.
Quellen
KfW, Institut für Mittelstandsforschung Bonn (IfM Bonn), Bundesverband Unternehmensnachfolge e.V. (BUV)
Wichtige Hinweise und ergänzende Informationen für Webseitenbesucher
DekaBank Deutsche Girozentrale
Diese Inhalte können eine individuelle Beratung des Empfängers (z. B. durch eine Bank oder einen Berater) nicht ersetzen. Bitte beachten Sie, dass die Informationen in diesem Artikel keine Rechts- und Steuerberatung darstellen. Bitte setzen Sie sich hierzu mit Ihrem Rechts- und/oder Steuerberater in Verbindung. Eventuell kann die Anlagepolitik von individuellen Nachhaltigkeits- und Ethikvorstellungen abweichen.
Anlagelösungen, die Sie interessieren könnten
So individuell wie Ihr Vermögen.
Bestens beraten.
Inhalte, die Sie auch interessieren könnten
Themen, die Sie auch interessieren könnten
Erstklassig informiert, besser entscheiden.
Wir informieren Sie gerne regelmäßig über die Entwicklungen an Kapitalmärkten und diskutieren relevante Fragestellungen.
Folgen Sie uns auf LinkedIn
Verpassen Sie keine Neuigkeiten und folgen Sie unserem
Mehr Komfort.